rund_um schwedt I: vi dansar runt midsommarstången
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ich kann das gar nicht mehr verarbeiten alles. soll ich wie hanno 1 schlussstrich ziehen + unbeschwert ins neue jahr gehen? wozu all die erfahrung, wenn ichs nicht mehr revue passieren lassen kann?
nein nein. noch ist zeit.
notes to myself:
- midsommarnacht – letztes jahr kurz vor schweden, der kungsledenreise, der zusammenbruch + die angst, ich würdes nicht schaffen. heute nachtwanderung an der alten o!der im afdosten. während ich das 1/2 jahr später schreibe, wartet der nachtzug am gleis auf die abfahrt, wieder nach schweden, diesmal der eurozug, weil der liebe snälltåget nicht fährt. so viele poddar gehört, dass ich mir wegen des verstehens zum 1. mal keine gedanken mache, nur agnes, die schwedische marianne koch, versteh ich nicht, aber da komm ich noch rein, bevor. es fügt sich also doch. weil ich jetzt da angekommen bin, wo ich hinwollte + alles fließt zusammen.
- in der tagesschauapp die nachrichten von den auf „hitlerjugend machenden nazis“ in eschede über der holocaust-überlebenden irene butter „glück, wunder – und 1 sieg“ – die schmale linie, die beide nachrichten trennt, 1 dünner grauer streifen.
- die lektüre kurz vorm studium, seitdem es nur noch gerrig, sedelmeier, den ich immer falsch schreibe, + beins gibt, von der frau, deren namen ich jetzt nicht weiß, aber dafür, dass ich nach hinweisreizen suchen muss, dass der abruf von erinnerungen besser funktioniert, wenn die situation gleich ist wie bei der enkodierung, dass ich die visuelle repräsentation des pinken covers noch präsent oder vielmehr über den visuell-räumlichen notizblock ins explizite deklarative gedächtnis greife + es mir vor die inneren augen stelle: aber es hilft alles nichts, die verarbeitungstiefe war nicht genug oder ich leide am kontextschock: ich muss ai fragen: radical acceptance -> dbt -> marsha linehan: „Acceptance Demands Practice, Practice, Practice„1
- der körper: nach der kurzen entlastungsphase aufgeblasen + ich bin kurz davor, dass ich aufgebe + die statine nehme, aber als die ärztin sagt: hormone, sag ich neinneinnein: das schlimme ist das gesicht des vaters, das aus den dicken wangen quillt. die hände werden nicht mehr taub nachts, die beine werden heiß. veränderungen muss man wahrnehmen, sonst bringts nichts.
- nachts bin ich älter als
alledie meisten die unterwegs sind. irgendwas ist mit der u8. der volle bus junger leute tour*ist*innen. alle schwatzen viel des nachts. kluge sprüche mit österreichischem dialekt: wenn der bayer englisch spricht. I can hear you. fremde talken miteinander. digga! wie sicher muss der rahmen sein, damit man achtsam meditieren kann + nicht hypervigilant dauernd über die schulter blickt? junge einzelne mädels, die sich in meine nähe setzen + ich: die anstandsdame. dass ichs mal soweit bringen würde … das nahende klingeln des schlüsselbundes des obdachlosen mit dem leeren becher. fahrgäste bitte alle aussteigen. 2.02 uhr. ich folge einfach den jugendlichen. in schwedt gibts 1 disco, wo alle sind. - ich gehe schnurstracks als ob ich hierher gehöre über die breiten leeren alleen + weiche den scheinwerfern aus, die vorbeibrausen. das gefühl nicht so schlimm wies sein könnte, wie ichs kannte. auch interessant. das wars wohl mit sensationseeking. da muss jetzt schon mehr. über die brücke, dann hab ichs geschafft: allein im dunkeln. da hinten kommt schon die dämmerung. und auf der anderen seite der mond, der so hell wie die sonne, wenn der saharastaub den himmel verhüllt. wie 1 andere welt. und innerlich jetzt ganz ruhig. drüben licht in den fenstern + musik von weitem. da pocht das herz wieder. na, viel brauch ich nicht.
- am ufer entlang übern deich laufen. dann rüber, criewener schloss (schon vergessen), weiter zum hügel + die hänge hinauf. bisschen wie schweden: au backe! die sonne aufgehen sehen. die rehe grasen sehen. von den rehen gesehen werden. die rehe wegrennen sehen. den weg verlieren + quer wie jakob über die schneise. durchs naturschutzgebiet: darf ich das? zur strafe straucheln + stürzen + schrammeLn.
- frühstück am hang auf der bank. ich brauche 1 ort im gehirn, wo ich all diese erfahrungen luftdicht verpacke, damit sie mir nicht ausduften. und zugleich weiß ich, dass mir nachriechen nie reichen würde. oder doch?
- hüpfe mit dem dicken rucksack den beton entlang: die knie machen das mit. da kommt mir jemand entgegen + winkt + ich merke: ich habe das winken der jogger*innen vermisst. weil wenn du nicht läufst, kannst du nicht winken: wie schaut das aus? du musst munter vorbeispurtend die hand heben. da musst du mithalten sonst.
- am ende gehts nur noch.
- der nahkauf ist weggezogen.
- schmerzgel dabei, aber keine heilsalbe für die aufgeschürften unterarme im ärmellosen top, die sich am rucksack schaben. so what.
- frühs um 9.00 ist der tag gelaufen. ist das jetzt gesund? who cares.
I remember you, Schwedt
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zitat des tages
take your time
bytheway
- jetzt weiß ich, warum ich den namen lorna lynley (figur) + laura linney (schauspielerin) aus frasier im kopf hatte (und dass die beiden namen ähnlich klingen, kann auch kein zufall sein, denkt man, wenn man die serie kennt) ↩︎