gransee – zehdenick

gransee – zehdenick, 21,7 km

2023/08

mit laufpark stechlin, bösenhagener stich, ziegeleipark mildenberg, klienitz

was bleibt:

  • die müdigkeit am samstag nach dem seminar + das nichtfinden 1 begehhumpelbaren strecke im noch nicht begangenen reiseland brandenburg, das aufgeben, die enttäuschung, der schlaf, die träume, das ausschlafen, der start in den neuen tag
  • das planen verschiedener touren um gransee im laufpark stechlin + das aufstehen um 4:41 uhr am sonntag, das packen + losfahren
  • der sonnenaufgang im zug, jetzt schon nach 6 uhr, wie weil die zeit ver_geht
  • die akribische aufzeichnung der tauben/kribbelnden finger, um nach 3 monaten rückenschule 1 verbesserung/veränderung feststellen zu können für die weitere untersuchung: 6:28 uhr plötzlich linker daumen taub
  • die langen hauptstraßen beim laufparkbeginn, nachdem wir schnell die tour noch geändert haben über die weiten felder statt durchs industriegebiet durch
  • die lauten stare von gransee, die auf randsäumigen bäumen sitzen + auffliegen beim annähern des hin+herfahrenden kleinbusses + der kurze moment der angst, das laute getschirpe könnte von 1 geflügelhof kommen wie damals an der nuthe die zahmen weißen bratgänse schrien, die weiter hinten kaum mehr zu hören
  • der zarte sonnenflimmer hinter den sich vorschiebenden wolkenfetzen, die bald darauf den himmel bedecken – war regen angekündigt? wir schauen ja nicht mehr in die app, seit der mann uns auf die frage, wie wir aufm hüttenlosen kungsledenabschnitt an die wetterdaten gelangten, sagte: “schau halt in den himmel”
  • 8:37 uhr rechte hand vom stockgreifen taub
  • all die fleisch+milchrinder in allen farben: schwarz braun weißbraun gelb mit + ohne kälber + später die ausgemergelten milchkühe still ins leere starrend auf dem zertretenen schlammfeld unterm schattenbaum + keine antwort der kuh, die nur müde den kopf wendet, als wir uns annähern, auf die frage, ob sie schmerzen hätte mit dem megaeuter + die hoffnung, es wäre 1 gnadenhof
  • die versicherung, wir würden keine milch mehr trinken + keinen joghurt + quark mehr essen, weil wir auf unser cholesterin achten müssen, aber aus ethischen gründen haben wirs nicht vegan geschafft (all der merinopelz auf unserer haut weil er so schön warm hält + kühlt im sommer + kiloweise gruyère)
  • der plötzliche umschwung, die tour nochmal zu ändern + nach zehdenick zu gehen, um an den ziegeleipark anzuschließen, wo wir schon 1x waren, obwohls riskant mit dem humpelfuß, der nach 7 km einigermaßen taub wie 1 klotz am bein + das stützen auf den 1 stab, den wir mitgenommen, um 1 hand frei zu haben (die 1seitig (aaschiftig) verspannte schulter am ende als erinnerung an die kungsledenschiefe, die uns die fitnessapp beim ausmessen der dehnfähigkeit rechtsseitig rot ankreidet)
  • die sonne, die die macht ergreift + die wolken zurückweist + die schmale straße, wo wir all den pferdeanhängern zum pferdehof ausweichen müssen, wo wir gerade 1 frau mit pferd + hund begegnet sind, als wir uns setzten zum frühstück
  • der ort ribbeck, wo wir an fontane denken + die schwierigkeit beim suchen nach der nächsten lektüre, weil gerade alles so sinnlos erscheint außer der jugendbewegung –> das aufschlagen von gegen die ohnmacht
  • die banklose bushaltestelle mit dem ausgesonderten stuhl, wo wir sitzend die füße hochlegen + der rufbus, den wir nicht anrufen, weil wir nicht 90 minuten vorher wissen, dass wir 1 brauchen werden
  • die podcasts über den fremdenverkehr in bayern (“die oberpfalz kommt leider nie dazu”) aus 2022, den es leider nicht mehr online gibt, die geschichte des dorfes, die kleine bairische sprachgeschichte (bairisch ist 1 sprache, kein dialekt), die microvanor (micro habits) (“belöningen hjälper oss att hålla upp motivationen“) und livet i en lista + all meine listen (dass die idee 1 meiner erzählungen, 1 konto über kulturelles guthaben zu führen, um es für sinnlose dinge ausgeben zu können, schon auf andere art in 1 film umgesetzt wurde: neulich großes erschrecken beim kucken des buba + das ende des netflixabos (großes lachen beim sehen der tshirts der herzenslust kampagne netwix)
  • der enge naturnahe erlebnispfad zwischen den stichen + die boote, die unbemerkt hinter mir, versteckt zwischen baumhohen binsen, vorbeituckern
  • die leute, die mich fragen, ob das noch der weg ist zur ziegelei + ich, nachdem ich den kopfhörer entfernt habe, antworte: jaja einfach weiter + später darüber nachdenke, obs stimmt
  • die kiste mit birnen am wegesrand + der dankesgruß hinüber für das saftige obst, das im rucksack landet, weil der salat vorher gegessen werden muss, wofür aber keine zeit, weil der zug ja gleich fährt + das anmaßen der 7×11 laufschritte am ende, weshalb wir 4 minuten vor zugeinfahrt den bahnhof erreichen, aber wegen verspätung erst 7 minuten später abfahren, weshalb wir den sbahnanschluss verpassen, weil wir nicht mehr laufen + die sbahn vor unserer nasenspitze die tür schließt, weshalb wir 1 café aufsuchen, für das werbung am bahnhof gemacht wird, das geschlossen hat am sonntag, worauf wir zurückgehen + zum fitnessstudio fahren, nicht ohne 1x kurz einzunicken + zu weit zu fahren, weshalb wir am ende nur zum duschen + 5 minuten sauna (weil 10 tage nach der tätowierung kann man schon wieder mal kurz), was so 1 herrliche entspannung verschafft, dass wir es doch noch zurück nach hause schaffen, wo uns am nächsten tag der fuß mit 1 schwellung die erschreckende halbmarathonstrecke büßen lässt
  • die werbung fürs kremmener erntefest mit dem kalb, das seine zukunft nicht kennt

“det är inte min grej, men kul för alla som tycker om det”

“das ist nichts für mich, aber cool für alle, die das mögen”
https://sverigesradio.se/avsnitt/mikrovanor-sma-steg-mot-hallbara-forandringar