runde groß köris

runde groß köris, 33 km

2022/12

mit fontaneweg “auf den spuren der sphinx”, 66-seen-weg, zemminsee, schweriner see, amtmanns weinberge, am lebersee, kleine+mittelleber, weinberg zesch, mühlenfließ+sägebach, nsg briesensee+klingenberg, teupitzer see

was bleibt:

  • eigentlich (eigentlich die strecke über wurzel+weinberg laufen wollen, aber angst, dass es zu viel wird + abkürzen vorher, umplanen + schließlich, auf dem weg, doch lust auf den weinberg haben, anders laufen, 1 stück, das wir schon gelaufen sind auf dem 66-seen-weg, was uns traurig macht später, als ob alles, was doppelt = umsonst, weil wir die karte füllen müssen, weil das unser auftrag, denn wenn wir fertig + alles abgelaufen, müssen wir uns was neues überlegen, vorher klappts nicht.) anscheinend.
  • das späte aufstehen um nach 5, weils im winter zu kalt, mehr als 2 std. rauszufahren mit dem öpnv, obwohl jetzt zeit wäre, lange strecken vor sonnenaufgang zu unternehmen, der jetzt bald schon 8 uhr
  • die neuen schuhe mit den neuen dicken socken, worin wir uns fluffig+warm verpackt fühlen
  • der frische schnee, worin wir die 1. tappen stapfen
  • die bekannte strecke ab groß köris, neulich groß kreutz, davor groß köris, die günstigeren strecken auch, so lange das dbd ticket noch nicht da ist, müssen wir die gpx karte nachverdichten (ja mai …)
  • die hügellandschaft jetzt mit weißem flitter gut hinter den dunklen kieferstämmen zu erkennen: auf+ab geht es dahin wie meine zuversicht, die zwischen zukunft “alles klar, das schaffen wir” + gegenwart “ich kann das nicht (mehr)” schaukelnd achterbahn (berg+dalbana) fährt
  • schenkenländchen+dahmeland: fließgewässer, feldgehölze, feucht+frischEwiesen, talsandebenen, kessel+verlandungsmoore, uferzonen, umflutkanal, end+grundmoränen, seenkette
  • das munitionsverseuchte gebiet überall – wenn man sich vorstellt, wie viel sie hier plattgewalzt + vergranatet, allein in brandenburg: wie soll das werden mit dieser welt?
  • der heiße tee in der tasse + die frau mit dem hund + der heiße tee auf dem handschuh
  • der geruch nach knoblauch, woher?
  • die übriggebliebenen steinernen bankauflagen ohne bänke am lebersee
  • der enttäuschende weinberg mit dem feuerschutzturm + die erinnerung an die würzburger weinberge, wo wir zur studienzeit gewohnt+gelaufen auf+ab
  • der noch heiße tee + immer noch das rosinenbrot
  • das nachdenken über leben im ausland mit chronischer krankheit + meine überforderung mit behördlichen notwendigkeiten
  • die steinernen männchen auf den großen steinen vor den baumstümpfen
  • das überschreiten der grenze in der arbeit, das übersehen nichtbeachten der alarmsymptome, das herausgehen aus beziehung, das manische durchziehen, die sucht nach gesteigertem hormonhaushalt + der tiefe fall mit der leere der ressourcen
  • das umziehen 7 km vor ankunft + die eiskalten hände + sofort einsetzende erfrierungsangst mit dem zunehmenden kälteschmerz, das kaputte wärmepäckchen, das wir aus versehen beim zweiteilen eingeschnitten (verletzt wie die kiefernstämme am briesensee, denen das herz harz wie tränen auf die schön geschnitzten muster tropft), das verlieren des noch intakten pads, die 2 streitenden spaziergänger*innen, das suchen, das wiederfinden, das hastige aufreißen, die dicken handschuhe für den kungsleden gekauft zu klein, die zeit zu lange, bis die erkaltete feuchte wärmt, das eingraben in wolltaschen + das foto, das wir trotzdem machen müssen: irren+idiotenanstalt
  • die neue klinik für psychisch/psychiatrische gäste daneben mit angebote für ukrainer*innen + die fontane klinik vom letzten mal oben am töpchiner see – hier ist 1 gute gegend für geistige genesung
  • der abstecher zum lila lecker bäcker in der kältenot, die auszubildende + der ganze stollen
  • die fast leere thermoskanne tee, die wir im zug austrinken, 0,7 l sind zu wenig + der gaskocher im winter fürn arsch meningslös
  • teupitz, die fontane stadt mit fontane parkplatz
  • der reiher auf der brüstung der seebrücke, der abhebt, als ich komme – meine güte, wie riesig!
  • die warnung “vorsicht glätte” am bahnhof nach 7 std. tour, die wie im flug vergangen sind
  • die kälte, die nun tief in mir sitzt + langsam aus mir quillt, mich ganz umhüllt, bis ich in 1 kühlen wolke sitze im warmen zug
  • die schrebergartenkolonien innerhalb der tore berlins, da, wo andere städte ihre slums stehen haben
  • der schnee, der in berlin schon weg ist
  • der mann, der vorm edeka sitzt, wo jemand ihm 1 zigarette gibt + 1 frau bringt 1 kaffee + ich habe nur 1 wärmepad + kanns nicht abgeben
  • die stakkatoschreibe + das ausfüllen im kalten wohnzimmer
  • einkaufszettel: wärmepads für alle

frieren für frieden