heiligengrabe – rosenwinkel
heiligengrabe – rosenwinkel, 24,5 km
2022/06
mit kloster heiligengrabe, aussichtsturm blumenthal, nadelbach, butterbach
was bleibt:
- aufwachen um 3:54 uhr ohne wecker
- 3 herpes auf der lippe von der fieberkrankheit
- die frage, ob man überhaupt rausgehen kann + wenn ja, wie
- die entscheidung zwischen pritzwalk + anküpfung an groß pankow mit dem förster und der in der ähnlichen gegend abseits gelegenen tour zum aussichtsturm
- der dank an die krankheit + das 9 € ticket, ohne beides man wohl kaum 1 tour an die fast 3 std. entfernte 24 km strecke mit ankunft um 7:47 uhr zu 19,90 € oneway gemacht hätte
- die sonnenbrille daheim liegen gelassen – es wäre kein richtiger ausflug, wenn ich nichts vergessen hätte
- der sprint zum bus, der hält, weil er uns sieht – es wäre kein richtiger ausflug, wenn ich nicht rennen müsste, um was zu erreichen (frage: was ist was?)
- nach 2 std. fahrt umsteigen in wittenberge in den zug richtung berlin (!?!)
- das 3xmalige drücken des stoppknopfes für den bedarfshalt + dem glatzköpfigen nickenden zugführer dankend zuwinken
- die alten bäume um heiligengrabe
- das läuten der glocken im kloster
- das kneippbecken zu früh am wege, um die schuhe auszuziehen – das bemerken des fehlen 1 sees in all der trockenen gegend – die kleinen bäche + moore + fließe, in die man nicht einsteigen will
- der naturlehrpfad mit all den schnitzereien 1 josefs
- die langen wege gut zum laufen, was nicht gut geht nach der kurzen recoveryzeit
- die fliegenschwärme im rücken, die uns verfolgen
- das festhalten an der strecke, die man mitm navi herausgesucht hat am nonnenpfad vorbei mitten durch 1 alten nicht mehr gepflegen weg, was man später dank katholischer schulung bereut
- die zahlreichen schilder aufm weg zum aussichtsturm zu anderen highlights der region, unter anderem zum blutstein zwischen rosenwinkel + wutike
- die enttäuschung bei der erholungsbank über die nicht stattfindende aussicht + die hoffnung, da der weg noch weitergeht, vielleicht doch noch 1 erhöhte plattform zu finden – wir haben vergessen, dass der turm hier steht – die überraschung über die höhe des turms, der höchste bislang
- der 350.000 € teure aussichtsturm, von dem wir die kosten anschreiben, obwohl wir z.b. im bereich des medizinischen keinerlei interesse haben, von kosten kranker patient*innen zu lesen + die ewige frage des lohnens
- die zahlreichen schilder vorm aufstieg zu nichtrauchen, keinsturm, 1€eintritt + oben nicht hinüberlehnen (trau dich – NOT!)
- der aufklarende himmel + die sonne kurz vorm erreichen des turms – sonnenaufgang zu unserer stunde
- der neue perfekte weitwinkel der neuen handykamera – und das hat sich gelohnt
- das graue haar im wind
- der bergbau zu unseren füßen
- der moment der ruhe
- der beginn des versuches, den früheren schnelleren zug zu erreichen + mit ihm 1,5 std. früher daheim zu sein
- der meterhohe sand, in dem unsere anstrengung versinkt
- das ausweichen auf die straße + das wiederversinken in den tiefen der mark
- das wissen, dass der körper nur das tempo zulässt, das er verkraften kann + unser wille mit ihm konform geht
- der marienkäfer auf der uhr, deren batterie leer ist, wobei wir nicht wissen, ob wir sie nicht aufgeladen oder der akku schon wieder leer
- das schwanken zwischen erreichen + egal im moment des loslassens (der weite –> des gehens) – und das immer wieder anziehen + loslaufens (die enge)
- der winkende geländewagenfahrer, der uns kurz vorm bahnhof überholt + der wunsch, es möge 1 freundlicher förster sein
- all die felder + fliegen, aber keine blumen + bienen zwischen blumenthal + rosenwinkel
- das timing auf die minute, keine sekunde zu früh, keinen schritt zu schnell
- nach einiger überlegung die frage an die einzige wartende frau am abseits gelegenen minibahnhof, ob der schwarm fliegen, der uns umkreist, nur unserer sei, oder ob sie auch welche hätte – “nein, die sind nur bei Ihnen” –
wir sindich bin pigpen - keine angst mehr vor der ausgeschlossenheit – 1 fremde masse kann uns keine zugehörigkeit gewähren
- die fliegen folgen uns in den lvt/s minizug der hanseatischen eisenbahn + verteilen sich mit der zunahme der gäste
- die frage, wo wir schnell in 1 see springen könnten, die überlegung, in neustadt/dosse auszusteigen + die erinnerung an den herpes, der das nicht vertrüge + die fehlende tätowierung, die es jetzt auch unmöglichen machen würde, wäre sie aufgrund des corona-kontaktes nicht abgesagt worden
- die quiche + der rhabarberkuchen
- die erhöhte temperatur am abend + die schlaflose nacht dank der mückenstiche – 1 weiterer vorgeschmack aufs fjäll
- die beschäftigung mit schmerz trauma atmosphäre überforderung erschöpfung leib
- die ruhe.
innen + außen.die ruhe an + in sich.