groß kreutz – werder: übers_leben.

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groß kreutz – werder, 29,7 km, 07/2024

notes to myself:

  • 1 tag zuvor die ankündigung auf der living vorkonferenz der internationalen aids konferenz, dass ich als speakerin dabei bin. ich darf 1 rede halten. die aufregung schießt mir ins fett.
  • die typen die auf 1 party jemanden abgezogen haben + mit rucksäcken voll flaschen wodka das abteil stürmen: ich muss mich umsetzen
  • beim aussteigen im dunkeln das rascheln im unterholz: schnell die kopfhörer rein. obs besser ist, wenn man das wild, das sich nähert, nicht hört?
  • der hahn, dem noch niemand den hals umgedreht.1
  • regen, der unterm radar durchfällt, aber mir machts nichts aus.
  • 1 stück naturweg mit abenteuerpfad, mit bücken + springen + versinken + klettern, dann wieder rennen rennen rennen aufm asphalt. als es zum 2. mal durch busch+strauch geht, weil der wanderweg kein wanderweg mehr, ists mir schon wieder too much matsch.
  • frühstücken da, wo andere campen unter schildern „campen verboten“. der zelter aufm fahrrad, der gerade zum brötchenholen fährt, während ich das müsli auspacke + mich vorm niesel schützend untern ahorn kauere.
  • fahrräder ab 7 uhr 30. die slwawenburg, deren schild ich fotografiere, mich aber nicht mehr erinnere, ob der berg, den ich bestieg, der besagte räuberberg war, auf der gps-karte siehts so aus, aber das schild kommt natürlich erst hinterher. oben: der „gemüse-kompatible“ tigerschnegel (limax maximus).2
  • laufen laufen laufen. geht doch. aufhören, bevors richtig weh tut. geht auch. da schau her.3
  • unten schnell in den see in der einbuchte in der hoffnung, da kommt keine*r beim umziehen. klappt. kommt aber auch kein bus/öpnv zum heimfahren, also laufen/gehen bis werder. reicht für heute. jetzt wirds auch schon warm.
  • ob ich noch weiß am ende auf den bildern, wo ich mir das lachen vom munde abgeWrungen?
  • daheim noch schnell 1 studie zum vorarbeiten für die versuchspersonenstunden, die ich fürs studium brauchen werde. ab jetzt alle angaben auf diskrimineriung + stereotype threat prüfen: „50 + älter“ als letzte auswahl ist irgendwie mies. student*innenpopulation hinoderher.

something to read/learn/know + forget afterwards

(c) kaschpar

Der Räuberberg. Eine slawische & frühdeutsche Wallanlage (Symbolbild)

In exponierter Lage – auf einer in den Havellauf hineinragenden Halbinsel – liegt der slawische Burgwall „Räuberberg“. Die einst bis zu drei Meter hohen Wälle sind heute weitestgehend eingeebnet und nur noch im Luftbild erkennbar. Hier wird eine fast kreisrunde, von einem Wall umschlossene Kernburg mit etwa 50 m Durchmesser sichtbar, zu der zwei vorgelagerte Wälle gehörten, die eine Vorburg umgaben. Archäologische Ausgrabungen am Anfang des 20. Jahrhunderts erbrachten den Nachweis, dass sowohl Hauptburg als auch Vorburg in slawischer Zeit stark besiedelt waren. […] Im weiteren Verlauf des Mittelalters diente die verfallene Burg verschiedenen Räuberbanden als Ausgangspunkt für ihre Überfälle auf die Havelschifffahrt – so entstand ihr heutiger Name „Räuberberg“. […] Bei einer archäologischen Untersuchung des Geländes im Winter 2017 wurde im Bereich des Burgwalls ein Hacksilberschatz aus arabischen Münzen (Dirhams) geborgen. Der weitaus größte Teil der Münzen datiert um das Jahr 900 und fällt mit der Errichtung der mittelslawischen Burganlage zusammen. Die Münzen waren vielfach sehr klein zerhackt und mit Probierschnitten zum Ermitteln des Silbergehalts versehen.

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zitat des tages

heute ist meine soziale energie aufgebraucht

2 schülerinnen im bahnhofsgebäude

bytheway

  1. 1/2 jahr später die verschwundene graue katze, die laut familie nicht wiedergekehrt, nachdem sie krank geworden. ich vergieße 1 träne, obwohl ichs verstehe. der lauf der natur.
    die erinnerung an die katzenjungen, die der vater im sack erschlug. die hühner, deren köpfe die mutter abhackte. der vater, der die schweinebäuche an haken hängend mit der axt in der mitte entzwei schlug. das sanfte kraulen + leise stimmchen, das er anschlug, als er sie zuvor auf die schlachtbank führte, damit ihnen nicht das blut in den adern stockte, das ich später im kübel rührte, eben deshalb. die zehen, die wir ihnen mit der zange abzogen, während die leiber im schober lagen. das brühheiße wasser aus emailleeimern, das sich dampfend über ihre weißen schwarten ergoss, die borsten, die sich dadurch besser abkratzen ließen.
    ich verstehe, dass man der natur ihren lauf lassen will. wie wir dem meerschweinchen mit seife versuchten, die verdauung wieder anzuregen, bis es eines morgens starr aufm sauberen streu lag. der tierarzt kam nur zum besamen der kühe, deren kälber wir mit fertigfutter aufpäppelten, während wir ihre milch tranken.
    erst als ich die mutter in 1 anderen gespräch sagen höre: „sie war krank, man hätte zum tierarzt fahren müssen, da wollten wir kein geld mehr reinstecken“, verstehe ich, was sie mir als wahrheit nicht zumuten wollten. nicht den lauf der natur, sondern ihre entscheidung über die wertung des lebens.
    ↩︎
  2. die geschichte, die ich über die frau schrieb, die mir am heimischen friedhof mit spitzen stöcken zeigte, wie sie ihr beet von nacktschnecken befreit, als ich mit den 2 sich windenden leibern auf großen blättern zum biomüll ging. ↩︎
  3. der mann 1/2 jahr später in der ubahn, der die straßenzeitung verkauft mit den worten: i komm aus bayern, ja ich weiß, bin selber schuld. wie gern ich ihn ansprechen würde: daou hock de hea zu mia schnöi. waou kummst naou du hea ha? exil verbindet. lass es trotzdem. muss schon die nächste raus. geld geb ich auch keins. all die empathie in meinem kopf: wos hom iatz die leid dava? die antworten der mutter auf meinen diagnostikbogen: „lächelte er/sie im alter von 4-5 jahren zurück, wenn jemand sie/ihn anlächelte?“ „nein.“ ↩︎