calau mit goldbornquelle: 1x durch die hölle + zurück

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runde um calau, 05/2024, 22 km

mit calauer schweiz, höllenbach, luckaitztaler ziegelturm, goldborn

notes to myself:

  • morgens zwischen 3+5 uhr im öpnv unterwegs sein als herausforderung (der wunsch nach streichung des privaten personennahverkehrs dann nicht so ausgeprägt bei mir wie nachmittags mit bus im stau)
    • um 3:10 uhr mag ich nicht am gleis mit “hallo” angesprochen werden, bin ja sonst nicht so (?), aber hier geh ich vorbei
    • jugendliche sagen nur noch “digga digga” zueinander, unabhängig vom gelesenen geschlecht – gar nicht so schlecht
    • frauen*, die mitten in der nacht nach geld fragen: wird mir ganz mulmig. pass auf dich auf!
  • die ewige traumatherapielektüre + 1 alter podcast, der nicht mehr zur verfügung steht
  • ich setze mich dem risiko aus, um mir zu beweisen, dass nichts passiert, aber ob ich die situation wirklich realistisch einschätzen kann, ist fraglich, vielleicht fordere ich nur das schicksal raus, weil ich nicht glauben kann, dass niemand/nichts mehr/mir droht
  • ich bin die frau, die in den träumen des kindes, das ich war, auftauchte, als es unterm bett seinen namen stolz ins holz schnitt, falls es stürbe, damit jemand wisse, wer es gewesen sei mit seinen 7 jahren. ich halte ihm die hand, wenns in sein kissen brüllt, bis es ermattet einschläft. ich wechsle ihm das bettzeug, wenn sichs eingenässt + lege 1 wärmflasche auf mit richtig aufgekochtem heißwasser, nicht nur warmwasser aus der leitungswand, damit die kalten füße sich vom kalten haus erholen + sich ein wenig am metall verbrennen. was sind das für wärmflaschen, die man nicht anfassen darf? wie viele gründe brauch ich fürs psychologiestudium? ich will dem kind beistehen + seine erinnerungen suchen. ich möchte ihm diejenigen schenken, dies vergessen+verdrängt, weils zum überleben nur die gefahren gebraucht, die überall gelauert. ich möchts nicht hilflos zurücklassen da in seinem kot. es hat niemanden außer mir.
  • kurz vorm ausstieg fällt was (gefühlt) von oben runter – 1 roter kreis – was soll das sein? 1 deckel? 1 hinweispunkt? 1 witz? ich nehms mal mit. (daheim stell ich die wasserkaraffe drauf. vielleicht ists 1 untersetzer.)
  • ich winke dem pferd, aber winkt das pferd auch mir?
  • die trübe graue gegend + mein unbändiges bedürfnis nach schönheit. ich war doch nie 1 ästhetiker*in, woher jetzt die notwendigkeit nach schön gestalteten naturflächen? will ich mir selber was vormachen? oder hab ich nur so die schnauze voll vom dreck? (das schreiben von texten 3 monate nach 1 tour nimmt nicht nur den sound der fahrt auf, sondern wird auch überlagert vom aktuellen klang im kopf.)
  • bin eigentlich nur wegen den begriffen “calauer schweiz” + “höllbach” hergefahren – es stimmt, dass man mit namen 1 bestimmte vorstellung verbindet, wenn nicht 1 erwartung …
  • aussichtsturm trotz sperrzeit geöffnet fürs frühstück mit sonnenflinz: bin schon fast wieder versöhnt mit mir + der welt: up+down up+down up+down – alle selfies sehen glücklich aus. hm. lösch ich heute alle bis auf 1.
  • der wanderer mit dem riesenrucksack in weiter entfernung geht schneller voran als ich mit meiner vollgestopften miniausflugsbag – wtf?
  • up+down auch jetzt durch die calauer hügeli: tue so, als ob ich laufen könnte + mache 1 video davon: fake it till you make it: “das gehirn unterscheidet nicht“: einfach so tun als ob + schon gehts einem besser
  • beim napoleonstein keine zeit zur schatzsuche, dafür goldborn-höhepunkt vor calau: die güldene quelle, hab ich gar nicht erwartet: what a relief!
  • grüßen als strategie geht nur, wenns dir gut geht: dem mann, der rückwärts einparken will, winken, weil er lächelt: danke. es könnt so einfach sein, das zusammen_leben der menschen. ich bin nicht von dieser welt. ich lebe im ideal, das es nicht gibt. das zerreißt mich.
  • der bäckereiverkäuferin, die mich nicht fragt, sondern mir unterstellt: “Sie haben aber nicht gesagt, dass Sie das hier essen oder” muss ich erklären, dass ich der kollegin gesagt habe, sie solle mir 1 tüte geben, weil ich nicht wüsste, ob ich all das gekaufte hier zu essen schaffe, woraufhin sie mir das mit der steuer erklärt (außer haus oder vor ort) + dass sie probleme kriegen, wenn die kommen + das prüfen, will sie ja nur gesagt haben + ich gehe extra nochmal bei der kollegin vorbei + versichere mich, dass ich den richtigen betrag bezahlt + niemanden übers ohr gehauen unabsichtlich, obwohl ich wohl so aussehe, als ob ich mit allen wassern gewaschen hier sie vor ihren eigenen augen um die mehrwertsteuer betrogen hätte: ob ich was schuldig wäre noch, frage ich, weil ichs kahtolisch so gelernt: nene. es hilft aber nichts. meine funktionswäsche ist so dünn, da schneidet jeder blick tiefe risse durch bis in mein fleisch hinein + am knochen angekommen, säbeln sie noch weiter ritscheratsche ritscheratsche: die essstörung ist 1 versuch, den angeknacksten selbstwert wiederherzustellen, indem sie alles geschluckte in 1 hochaggressiven akt wieder herauswürgt + dem gegenüber gefühlt vor die füße kotzt. autoaggressivität bringt aber niemanden weiter, nur ins grab. (keine angst, es wird schon wieder.)
  • am bahnhof angekommen check ich erst die ganzen witzschilder im ort – oh je: calauer/kalauer! haha!

something to read/learn/know + forget afterwards

(c) kaschpar

Mehr Wasser für die Hölle
Willkommen am Eingang zur Hölle! Ein schmaler Pfad führt Sie durch ein Tal, welches für die Niederlausitz beeindruckend ist: Die Hänge sind steil, an einigen Stellen tritt Wasser aus. Alte Bäume beschatten den Talboden, der von Moospolstern und Farnen bewachsen ist. Darunter verbirgt sich ein Moorboden mit einer bis zu drei Meter dicken Torfschicht. Landnutzung und Klimawandel gefährden allerdings die Wasserversorgung.

Das tief eingeschnittene Tal „Hölle” verdankt seinen Namen wohl den dunklen Fichten, die hier einst in großer Zahl wuchsen und eine mystische Atmosphäre schufen. Es dürfte hier immer kühl und feucht gewesen sein. Zwei Quellen speisten den Höllbach, Niederschläge sammelten sich am Talboden. So gediehen Bäume, Sträucher, Farne, Schilf und Moos üppig und ein Moor entstand. In den 1930er-Jahren wurde das Gebiet mit Entwässerungsgräben durchzogen, um auf den trockengelegten Flächen Baume nordamerikanischer Herkunft zu pflanzen. Das Waldbild änderte sich und das Moor wurde unsichtbar.
Doch an einigen Stellen erhielten sich die Fichten, der ursprüngliche Stiel-Eichenwald und der Moorboden. Deshalb ist die,Hölle* Teil des Flora-Fauna-Habitat-Gebietes Calauer Schweiz, welches zum europaweiten Schutzgebietsnetz NATURA 2000 gehört.
Eine wirtschaftliche Nutzung wird es in der „Hölle” nicht mehr geben. Die Stiftung August Bier für Okologie und Medizin wird als Eigentümer kein Holz mehr ernten.
Quelle: Schild vor Ort

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