bad wilsnack – wittenberge: it’s a matter of wEatHer.

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bad wilsnack – wittenberge, 03/2024, 22 km

notes to myself:

  • there’s nothing left but “bad will snack” + the fotos e.g.
  • der zug, der erst 2, dann 3, dann 1 min. später kommt laut ansage
  • die dämmerung im zug, wo auf der anzeige oskar der bär + das team der odeg+odig frohe ostern wünschen
  • die kontraste zwischen der fröhlichen bahnhofsfassadengestaltung im morgendlichen rosa + der kahlen unterführung im neonlicht
  • die frage, warum der fußrahmen der figur der kunstskulptur den kopf abschlägt
  • die rote wunderblutbacksteinkirche im aufgehenden sonnenschein + die krähen am firmament
  • das frühstück im geschützten buschwerk + der abgesägte baum des wahnsinnsbiberfraßes
  • der kranich in der ferne + das weiße pixel daneben, das kein tier ist
  • die blüten an den bäumen + der bedeckte himmel
  • das dorf, in dem jemand alle zum osterfeuer einlädt + die verkohlten stämme in der feuerschale
  • die leeren storchenneste über den ellenlangen tafelaufzeichnungen der storchenpaare der letzten jahrzehnte + das 2. quarkrosinenbrötchen des langen osterwochenendes
  • die gummistiefel, die zum zeichen des tods der bauern als wohl passend empfundener protest gegen die sparmaßnahmen der ampelregierung von den ortschaftsschildern hängen wie 1 warnung an die grün wählenden tourist*innen aus der hauptstadt, wo “die da oben” herumlungern
  • der leere marktplatz von wittenberge im nieselregen, durch den ich die letzten km langsam schlurfe, weil ich nicht mehr laufen kann + die anzeige der awo für die gruppenbetreuung mit der überschrift “alleinsein ist doch langweilig”, bevor ich in den überfüllten zug steige

something to read/learn/know + forget afterwards

“Kleiner Fluss am großen Strom. Die Karthane, Bad Wilsnack und das Wasser. Dieser Wanderpfad an der Karthane möchte vom Wandel der Landschaft und der Rolle des Wassers erzählen.
Bad Wilsnack ist als Gesundheitsstadt und Pilgerstätte dem Element Wasser gleich mehrfach verbunden. Bereits in der mittelalterlichen Wunderblutlegende spielt das Wasser als Naturelement eine besondere Rolle. Anno 1383 wurden trotz starken Regens demnach die drei Wunderbluthostien nicht benetzt.1 Seine neuerliche Blüte als Kur- und Bäderort verdankt die Stadt den in den nassen Wiesen an der Karthane gewachsenen Torfen. 1907 wurde das erste Moorbad in einer Holzwanne verabreicht.

In jüngster Zeit bereichert ein zweites natürliches Hellmittel das Angebot. Aus über 1000 m Tiefe wird Thermalsole gefördert, die man in den Anlagen der Kur- und Gradiertherme genießen kann.
Bad Wilsnachs natürliche Wasserader ist die Karthane – ein kleiner Nebenfluss der Elbe. Die Karthane tritt bei Bad Wilsnack in eine ausgedehnte Niederung ein, die morphologisch zur Elbtalaue zählt. Bis 1990 erreichte bei starken Hochwässern regelmäßig Elbwasser die Stadtgrenze, das von der Mündung bei Wittenberge bis nach Wilsnack zurückströmte und die Niederung in einen großen Binnenästuar2 verwandelte. Noch heute heißen die westlichen Partien der Stadt daher „Entenviertel”. Seit 1980 ist das Gebiet hoenwasserfrei – nach Abschluss der Niederung mit einem Deich in Garsedow bei Wittenberge und der Inbetriebnahme des damals leistungsstärksten Schöpfwerkes der DDR. Mit diesem Vorhaben war eine komplexe Melioration3 der gesamten Karthane-Niederung verbunden. Es zielte auf eine Verbesserung der Produktionsbedingungen für die Jungrinderaufzucht in Großanlagen. Damit veränderten sich zugleich die Lebensbedingungen in den anliegenden Dörfern grundlegend.”
(c) Inschrift auf dem Schild am Fluss

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zitat des tages

I don’t know this area. I don’t know where even I am

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  1. Die ganze Legende mit den blutbenetzten Hostien findet sich hier: https://www.rathenow-kirchen.de/seite/342116/geschichte-des-wunderblutes-in-bad-wilsnack.html ↩︎
  2. “Ein Ästuar (lateinisch aestuarium „der Flut ausgesetzte Flussmündung“ oder „Bucht“) ist der breite Wasserkörper an der Mündung eines Flusses oder Stroms an einer meist flachgründigen Senkungsküste.” https://de.wikipedia.org/wiki/Ästuar ↩︎
  3. “Melioration, teils auch Meliorisation (von lateinisch melior  ‚besser‘, teils umgangssprachlich Bodenbewirtschaftung), ist ein Begriff der Bodenkunde, Landschaftspflege und Wasserwirtschaft, der innerhalb der deutschsprachigen Staaten unterschiedliche Verwendung findet.” Z.B. Maßnahmen der Bodenverbesserung. https://de.wikipedia.org/wiki/Melioration ↩︎