kungsleden (2023) – rakt fram 25/25

tag 25: viterskalsstuga – hemavan (24.7.)

(c) kaschpar

der letzte (wander)tag

11 km. 55 fotos. 10 kg. nach mehr fühlt sich der rucksack nicht mehr an. es war mir die ganze zeit bewusst, dass dieser letzte tag kommen würde, aber plötzlich hab ich gestern mit aller not 2 etappen zusammengelegt + jetzt ist er da + es ging so schnell. wie kann was schnell gehen nach so langer zeit? keine 4 wochen, aber immerhin 25 tage. jeden tag gehen.

ich bin in abschiedsstimmung. vielleicht ein bisschen gewollt. wenn ich nachher in hemavan ankomme, werde ich auf die drüse drücken, um die obligatorischen tränen hervorzuzaubern, die zu dem ergreifenden augenblick dazugehören, an dem man realisiert, was man geschafft hat. obwohl man total durch ist oder vielleicht gerade deshalb. weil nur mit letzter mühe+kraft das ziel erreicht wurde. wie beim marathonlauf, zumindest beim 1. mal, das kombiniert mit der veröffentlichung der hiv-diagnose auch noch so stark symbolisch aufgeladen war.

jag hinna/orka/skapa/kirra/greja/fixa/klara/mäkta det (ich schaffe das)

ich war fix+alle + bin in tränen ausgebrochen, als ich die 42,195 km das 1. mal geschafft habe – oder eigentlich noch viel mehr, weil ich nicht auf der blauen ideallinie lief. auch das 2. mal, da hab ichs aber schon irgendwie erwartet + war eher enttäuscht, weil ich noch länger brauchte als beim 1. mal, statt schneller = unter 5 stunden zu laufen – was ich bis heute nicht geschafft habe. weil ich immer entweder zu viel oder zu wenig gewicht/gegessen/geruht. oder einfach, weils nicht in meiner natur, mehr als 4 stunden unter 7 km/h zu laufen.

als ich das letzte mal nur mit schmerzmitteln + knapp an der 6 stunden grenze über die ziellinie schlich, konnte ich gar nicht mehr weinen – es war unheimlich wichtig, das abzuschließen, v.a. nach dem corona-jahr, wo alle läufe abgesagt wurden. es war wichtig, die 5 lose, die ich gewonnen (was nur möglich, weil ich mich selbst durch den ticketkauf in die lostrommel geworfen) habe, auch zu nutzen. aber der moment, um dens eigentlich geht: the total relief von allen anstrengungen/sorgen/emotionen – der stellte sich nachm 1. mal nur in ansätzen ein. vielleicht hatte ich ihn ein wenig beim olavsleden, wenn ich auch durchs verkehrtherum laufen am anfang des weges ankam, wos kein dramatisches finale gibt.

zyklisches

ähnlich wirds auch hier sein: das große tor zum kungsleden, das man auf allen fotos findet, hab ich ja zu beginn durchschritten – das ende wird eher spektakulärlos. der punkt der horomonüberflutung lässt sich nicht auf knopfdruck erzeugen + jede*r abhängige weiß, dass mit jedem erneuten wiederholungsversuch die grenze höher liegt, die überschritten werden muss.

zumindest im vergleich zum olavsleden werde ich diese in bezug auf anstrengung/aufregung/herausforderung um 1 vielfaches überschritten haben. habe ich gesagt, dass meine menstruation ausbleibt? für „nur“ 1 zyklus, aber immerhin: obwohl der körper seit mehr als 30 jahren kontinuierlich = ohne unterlass versucht, seiner reproduktionsaufgabe nachzukommen, hab ichs mitm kungsleden geschafft, dass er für 1x dachte: „ne, also unter diesen bedingungen: kein ei!“

I hope so

für diesen moment anscheinend lebe ich. daher kann ichs nicht glauben/wills nicht wahrhaben, dass es nach dieser tour vielleicht nicht weitergehen, dass es die letzte gewesen sein könnte. vielleicht nennt man das „hoffnung“. aber wenn das hoffnung ist, wäres tragisch.

(c) kaschpar

um 7 uhr morgens schieße ich draußen 1 foto vom utedass mit dem roten herzen im nebel. es hat nochmal zugezogen. wo ich gestern zumindest die an+abhänge der berge im tal noch sehen + höhen vermuten konnte, ist jetzt außer der eigenen nase wenig zu bemerken. es kommt mir vor, als obs der dichteste tag sein könnte von allen, aber das meine ich vielleicht nur, weils eben der letzte ist. es hat sicher etwas geniales, bei diesem wetter durchs schmale tal zu wandeln, aber ich bin froh, dass ich gestern noch so weit gekommen, dass ich heute keine eile mehr habe. ab jetzt ist alles mach+schaffbar.

what’s next?

beim frühstück treffe ich das vater-tochter-gespann, die mich wie die meisten fragen, warum ich schwedisch lerne, sich aber freuen, weil ichs aus der reinen freude heraus tue: för att ha det kul – um spaß zu haben. sie gehen ebenfall den gesamten kungsleden, jedoch in etappen über mehrere jahre hinweg, dies sei die letzte. weil ich nicht anders kann + vielleicht, weil mir trotz humpelstilz + aller tortur dieselbe frage schon im kopf rumspuCkt, frage ich sie, ob sie nach diesem projekt 1 weiteres angehen würden.

sie sehen sich an + lachen. ja, darüber hätten sie jetzt auch zum 1. mal gesprochen. vielleicht den padjelantaleden, von dem ich auch schon gehört. passend als pendant zum kungsleden, dem königsweg, könnte man auch den königinnenweg, den drottningleden gehen – aber mit seinen 9 km wäre er höchstens 1 schöne ergänzung am ende der 450 km des kungsleden gewesen. ich meine, was soll das: 9 km? mehr schafft die queen nicht oder was?

hacke spitze hoch das bein

(c) kaschpar

bevor wir alle endlich loskommen, treffen wir uns noch des öfteren beim aufräumen/putzen/anziehen in der riesigen hütte. nachdem sie sich von mir, die ich noch rumhampele, verabschiedet haben, kommen sie kurz darauf zurück. sie entscheiden sich, doch die regenkleidung anzuziehen. in diesem mist wird man tatsächlich auch feuchtbisnass ohne direkten tropfenfall. man geht durch wasser sozusagen. ich lasse es auf mich wirken, ich gehe ja jetzt rakt fram, kein grund mehr, bei diesem bisschen niesel rumzutun. ich mags bequem + die fjällräventights hält schon einiges aus. jetzt bin ichs, die sich verabschiedet.

als ich von hemavan aus der freundin 1 sprachnachricht schicke, unke ich auch schon über meine überlegungen, was der nächste weg sein könnte. aber fact ist: wenn ich heimkomme, ist klar: ich gehe erstmal nirgends hin. jeder schritt tut weh, mit/ohne rucksack. während ich das schreibe, bin ich am vortag 14 km weit gegangen. mit einlagen. mit kleinem rucksack. (gut, den 35 l mit der fitnessstudioausrüstung dabei.) nach 4 km fängt die ferse an zu schmerzen, nach 8 km stärker, nach 11 km produziert der körper wieder genug eigene schmerzmittel, dass es nicht so schlimm sich anfühlt mehr.

woran ich in 5 monaten die besserung merken werde

  • dass ich nicht mehr mitn stöcken unterwegs bin, auf die ich mich krückweise stützen muss
  • dass sich der fuß nicht mehr wie 1 klumpen anfühlt, der nicht zu mir gehört, meistens jedenfalls
  • dass ich nicht mehr auf schmerztabletten angewiesen bin, so lange ich unter 10 12 15 km bleibe
  • dass ich nachm fitnessstudio den weg von der ubahn zur wohnung nicht mehr mitm scooter fahre, weil ich das gefühl habe, sonst nicht mehr heimzukommen
  • dass sich der schmerz verlagert + einzelne schmerzstellen sich abzeichnen, anstatt einfach nur der ganze fuß insgesamt ununterscheidbar 1 wehes teil ist
  • dass die schwellung links vorne abgschwollen ist + auch nicht wiederkehrt
  • dass ich beim chaturanga dandasana über die zehenspitzen rollen + mich auf die fußrücken stützen kann ohne probleme
  • dass ich im studio an der beinpresse nicht mehr das gefühl habe, dass der fuß bei der anstrengung so vibriert, dass ich mich nicht mit voller kraft drücken traue
  • dass ich schon wieder 10–15 min. aufm crosstrainer stehen kann + nicht mehr nur (liege)fahrradfahren kann
  • dass die schmerzskala beim wandern nicht mehr nach 1 km bei 8–9 liegt, sondern gelegentlich bei 0–1 anfängt + sich maximal bis 4–5 hochschraubt

der titel müsste lauten: woran ich nach 5 monaten merke, dass ich mich schonen kann.

im nachhinein kann ich sagen: ich habes wohl doch gut gefühlt+geahnt, wie weit (!) ich gehen kann mit der verletzung. ich bin ja von anfang an mit dem übertrainierten fuß da rein. jetzt wäre ich dumm, wenn ich aus der jetzigen situation heraus etwas planen würde, was ich bei weitem nicht bewältigen kann, nur in der hoffnung, bis dahin würde sich alles schon wieder gehen.

abschied ist 1 prozess

(c) kaschpar

wenn ich heute, am 24.07., dem 25. + letzten wandertag des kungsledens losgehe, muss ich humpeln bis hinken. von anfang an. er hat sich übernacht kaum erholt + ich bin froh um die stöcke + vor allem die entscheidung zu beginn, nicht nur 1 (!) mitzunehmen aufgrund des gewichts. es wäre vielleicht auch gegangen, v.a. hätte ich dann den stock direkt neben dem fuß platzieren können, was mir jetzt immer schwerfällt im nordic walking style, aber 2 sind wirklich besser als 1.

es fällt mir schwer, mich zu verabschieden, vor allem von der hüttenwirtin, die mir so gut getan hat. sie ist 1 der vielen frauen, denen ich von weitem schon 1 lesbische grundlage andichten würde, + denen ich mich in meinem nichtdefinierten begehren, für das es früher keinen begriff außer bi gab, mit dem ich mich nie anfreunden konnte + der auch nicht alles geschlechtliche zwischen 2 kategorien einschließt, also kurz: alles menschliche, wofür heute queer ganz gut stehen kann, schnell + weit näher fühle als den meisten einschlägigen heteronormativen. seltsamerweise stellen sich die meisten dieser frauen im nachheinein als mehroderweniger glücklich mit männern verheiratete heten heraus.

graina (bayerisch weinen/heulen)

es gab 1 zeit, wo ich der romantischen vorstellung anhing, der himmel weine, wenn gerade 1 abschied anstand. besonders bei der beerdigung unseres vaters goss es aus kübeln + ich stand zitternd+frierend zu dünn angezogen am grab, mich in den arm des drogenabhängigen freundes hängend, der nun dummerweise aus dem reinen verlangen, „es = die beziehung schaffen zu wollen“ nun auf der todesanzeige neben meinem namen bis zur vergilbung mit verewigt ist. ich weiß nicht, warum ich so sehr heulte, im nachhinein können wir alle froh sein, dass alles so lief, wies lief.

ich sage gerne, dass ich das sonnenkind bin, mit dem die sonne geht, auch wenn ich weiß, dass es 1 schmarrn ist + angesichts meiner lebensgeschichte sogar eher 1 illusion. abers macht mir freude + ist wohl 1 notwendigkeit, zugehörigkeit zu finden = seinen platz in der welt, + wenn man den nicht an menschen koppeln kann, weil man keine familie/kinder/partner*innen parat, hängt man sein herz vielleicht gern an 1 tier/die natur/2 zahlen (7+11), um den halt im leben zu finden, den wir so brauchen. wobei ich ehrlicherweise sagen muss, dass ich hoffe, dass mich niemand dabei beobachtet, wenn ich den tieren winke, die mich von desinteressiert bis irritiert im vorbeigehen mustern. was aber würde 1 mensch dazu sagen, wenn er mich sieht, wie ich (die alte komische frau) dem pferd da winke oder die arme spreize + flattere wie der vogel über mir?

carpe diem noctem momentum!

(c) kaschpar

was soll all das gerede? es geht bergab, es wird die leichteste+einfachste strecke. nicht wenig bin ich daher entsetzt, als sich die hügellandschaft mitm gewohnten auf+ab fortsetzt, weil jetzt mag ich auch tatsächlich ankommen. ich will nicht bis in alle ewigkeit laufen/humpeln, ich mag ins hotel, warm duschen, lecker essen. schlafen im bett. jawohl! da zahle ich auch gerne statt 50 € für 1 hüttenkoje die 100 € für 1 ez mit frühstück. was solls. ich rechne nichts mehr.

mitten im grauen grün hocken die familien vor ihren zelten + frühstücken mit ihren spielenden kindern im nebelregen. mindestens 2 solcher familien sehe ich + hier sind sie also wieder, die echten schwed*innen: die alles nehmen, wies ist + ihre freude haben. ich nehme mir 1 beispiel + lächle ihnen zu, ich hebe den fuß ein wenig stärker, ich entlaste ihn mehr noch als die letzten tage, ich komme schon an, keine frage.

insight inside in sight

sogar, als mir direkt nach der pinkelpause 1 mehrköpfige junge männergruppe entgegenkommt, halte ich den kopf unbeschämt hoch + grüße alle. im nebel könnt ihr gar nix gesehen haben + wenn: ich bin gleich da. ich bin seit 25 tagen unterwegs. mir kann keine*r mehr was. allen halte ich diesen hocherhobenen kopf entgegen. so lange, bis ich müde + die leute zu viel.

an 1 brücke lasse ich gelassen die soldaten oder pioniere oder was sie sind wasser schöpfen für ihren trunk, so mach ichs ja auch immer. selbst als eine*r von ihnen die anderen drauf aufmerksam macht, dass jemand vorbei möchte, winke ich ab: ich habe keine eile mehr. ich bin schon fast da. ich brauche auch keine utsikt mehr, auch wenns mich interessieren würde, was alles da um mich herum ist. ich hab schon so viel gesehen.

glacialer glanz

(c) kaschpar

was ich allerdings noch nicht gesehen habe + auch nicht zu gesicht zu bekomme, ist der gletscher, dens hier geben soll. überhaupt gibts ja keinerlei aussicht + das kleine schwarze schneefeld unter mir am rande des öörjelnjuenie mag ich nicht für 1 gletscher halten, es wäre zu traurig. es wäre in etwa so wie die kahlen hänge des schneegebietes, auf das ich mit mit seinen zahlreichen lifts, die auch im sommer fahren, zubewege. 1 pärchen lächelt mich an + grüßt mich. 1 mutter geht mit ihrer den tochter den anhang, den ich absteige hinauf, beide mit kungsleden-rucksäcken bepackt. wir nicken uns zu. sie sind schwed*innen, das heißt: sie gehen ohne stöcke, die hände bei bedarf in die hüften gestemmt.

das letzte stück hinunter ins hemavan-tal verschwindet der nebel, der nur oben in den bergen hängt, + es belebt sich noch mehr. viele tourist*innen oder einheimische sind unterwegs – was für 1 tag ist heute? am 16.7. war sonntag. gestern war sonntag. heute ist montag. aha. sagt mir nichts, nicht nur weil in schweden die supermärkte auch sonntags geöffnet haben. einfach, weil diese bezeichnungen keinen bezug zu meinen tagesabläufen aufweisen. 1 tag ist bestimmt vom wetter, von meinem zustand, von den begegnungen. war. war bestimmt. jetzt ist er wieder abhängig von daten. uhrzeiten. busfahrplänen.

zwischen himmel+hölle

eincheckuhrzeiten. die empfangskraft am stf meint, es wäre erst in 1 stunde check in, aber ich könne schon rein. später gehe ich nochmal vorbei, um ihr zu zeigen, wo die information über den früheren check in stand, damit sie nicht denkt, ich habe es einfach mal versucht, obwohl doch 15 uhr auf der homepage steht. nein, in der app ist schon 14 uhr einlass. „vilken app?“ ich zeigs ihr. nur keinen falschen eindruck hinterlassen, ich bin der perfekte gast.

ich nutze den trockenraum für die im waschbecken ausgewaschenen sachen, dusche warm 3 stunden + koche mir tee auf in der kleinen küche, die es in fast jedem stf im eingangsbereich gibt. es dauert sehr lange, bis ich checke, dass es für den strom 1 zeitschaltuhr gibt, die man einschalten muss. es dauert in etwa so lange, wie ich gedanklich zurück in die zivilisation muss. mitn wechselwatschuhen gehe ich 1 km zum supermarkt, es ist die hölle. sowohl die schmerzenden füße als auch das überangebot.

25 gänge

(c) kaschpar

es gelingt mir, 1 komplettes menü aus verschiedenen dingen zusammenzustellen, die ich heute, wenn ich das schreibe, versuche zum größten teil zu vermeiden. 1 smörgås med räkor, 1 speisestileis, milchreis, lakritzlutschkaubonbons, gesalzene nüsse, carameldessert. gegarnt mit den dingen, die ich so lange vermisst: frisches obst+gemüse: 1 orange, 1 schale tomaten. dazu 1 lustigerweise störtebeker-bier1 aus stralsund, wo ich schon vorbeigewandert bin.

ich esse mich voll + übersatt + liege halb ohnmächtig herum, versende sprachnachrichten + bilder, besonders das selfie vom kungsleden-eingangsschild, das der beweis sein soll, dass ich angekommen bin. sogar die freundin, die in die niederlande gezogen ist mit der familie, zu ders so schwer ist, kontakt zu halten, meldet sich zufällig heute, um nachzufragen, wies mir gehe. „da schau her!“, kann ich sagen, während ich mich erinnere, dass ich den geburtstag ihrer jungs vergessen.

cool down

(c) kaschpar

alles nachdenken vertage ich auf morgen. heute komme ich nur an + kühle ab + versuche meine finger sauber zu kriegen + creme sie fett ein. ich bin eigentlich immer noch unterwegs. + natürlich, kaum hab ich die stromleitungen unterschritten, vermisse ich die einsamkeit in den bergen wieder, die mir gestern noch so unwirklich unwirtlich erschien, dass ich so zügig wie möglich hindurchgestelzt bin. jetzt schon sehne ich mich wieder zurück. vielleicht ist das mein größtes problem: im moment nicht aushalten zu können, weil nur in der bewegung die loslösung möglich, aber sobald ich raus aus der situation, vermisse ich den unhaltbaren zustand. vielleicht mache ich nächstes jahr 1 schweige-retreat im kloster?

na erstmal muss ich ankommen. dann muss ich heim. ich bin schon da. aber „meine seele ist noch unterwegs„.

imagine there’s no tomorrow

  1. wenn ich später im neuen jahr nicht das rauchen+trinken aufhören würde, käme mir das dauernde bier hier sicher nicht seltsam vor – nüchtern allerdings schockts mich schon, wie normal sie überall ist: die droge. aber als süchtige*r ist man nie ohne stoff: wenn ich also versuche, keinen tabak oder alkohol mehr zu konsumieren, fange ich plötzlich an, jeden tag ins fitnessstudio zu rennen, bis mich die überwunden geglaubte erkältung erneut heimsucht, weshalb ich im bett liegend online-märkte durchstöbere + dreivierfünf pakete bestelle. aber so sind wir, wir leben im extrem: junkie oder iron-man.“ ↩︎