kungsleden (2023) – rakt fram 3/25
tag 3: bossosjohka – tjäktja – sälka (2.7.)
livertime
es ist ganz schön kalt geworden über nacht + ich bin früh aufn beinen, um den tee zu kochen, das porridge vorzubereiten + mich zu bewegen, um warm zu werden. die schlafkombi hält zwar gut warm + auch das üppige abendmahl, das ich sonst wegen der medikamentenbeschwerten leber des öfteren ausfallen lasse oder früher esse, gibt genug energie für die abkühlende nacht.
aber der körper ist mitgenommen von all den jahren mit essstörung in den verschiedensten formen. die leber, die wegen der hiv-medikamente sowieso nicht weiß, wo hinten+vorne ist + mit der cholesterinproduktion+verwertung nicht mehr zurechtkommt1, weckt mich nachts regelmäßig zur leber-organuhr-zeit zwischen 1 und 3, indem sie mir alles vorhält, was ich ge verbrochen.
abwarten + magendarmtee trinken
magen, darm + leber haben den 3-schritt gelernt: erst mal abwarten, obs bleibt/schnell verdauen+speichern/nichts mehr hergeben. was nicht vor 18 uhr von säure zerfällt ist, lässt der magen müde liegen, der darm schläft mit mir ein + stunden später gegen 2 uhr werden wir alle von 1 schmerzhaften druck im bauch wach, was nach bewegung+verdauung ruft.
was sich nicht durch reiben der hände zur wärmeerzeugung aufm sonnengeflecht auflöst, wird mit 1–2–3 magentabletten regelrecht gezwungen. wenn ichs schaffe, mache ich 1 leberwickel, aber da muss ich schon sehr motiviert = malade sein. der darm dankt mirs morgens meist mit der mitteilung, das sei nicht sein problem, da solle ich selber mit zurechtkommen. der ständige nährstoffmangel führt 1 parallelprogramm durch + schickt, sobald er aufnahmekapazität sieht, hungersignale herbei, ungeachtet dessen, was vorher war.
suchtmanagement
ich manage meine süchte so gut, dass sie nebeneinander existieren können, ohne mich maßlos zu überfordern. wenn die 1 in den vordergrund tritt + abends 1 glas whiskey/rum/wein beansprucht, wozu 1 zigarette geraucht werden will, verschafft mir das 1 ernährungspause, die sonst zu 1 essanfall hätte führen können. tagsüber wird nicht geraucht, sondern gegessen + tee statt schnapps getrunken.2
alle kriegen von mir ein bisschen was, ich kriege von allem etwas, es gleicht sich schön aus. so lange die emotionen im griff, so lange der selbstwert nicht unter die kritische marke fällt + der point of no return erreicht wird, der nicht erst abends beim 1. bissen einsetzt, der in der essattacke endet, sondern nachmittags, wenn mich jemand blöd anfährt/übersieht bzw. übergeht/mich zur weißglut treibt, ohne dass ichs der person sagen kann, so lange krieg ichs hin, das dygn (tag+nacht=zeitraum von 24 h).
fast alles
nach dieser tour werde ich nicht nur 1, ich werde mehrere rückfälle haben + jeder wird ab sofort mit 1 opfer bereut, das der essstörung entgegen wirkt wie z.b. die abführtabletten wegwerfen/resteessenretten-app löschen/1 neues buch zum thema lesen. wer essgestört isSt, leidet mitunter nicht nur unter 1 bestimmten form wie der nahrungsvaufnahmeverweigerung. menschen mit essgestörtem verhalten jonglieren ihre möglichkeiten wie ihre süchte + wenn 1 nicht geht/funktioniert, gibts 1 anderes. neben hungern+brechen gibts auch exzessiv sporttreiben zur kalorienreduktion, magen+abführtabletten+tees, mechanische+chemische klistiere.
dazu gibts zahlreiche gesellschaftlich anerkannte ernährungsformen, die dazu beitragen, alles im griff = unter kontrolle zu haben, wenn das leben sonst total ausn fugen gerät, weils nicht läuft, wie man will oder denkt oder gar nicht weiß, was anzufangen auf der welt allein inmitten der meldungen von mord+toschlag: wo ist da der sinn? es gibt fasten wie heil+intervallfasten zur besinnung aufs wesentliche + einstieg in die ketose, damit der körper all die abfallprodukte entsorgen kann wie potentielle krebszellen. es gibt vegetarische+vegane ernährungsformen, mit denen man nicht nur hinsichtlich ethischer gesichtspunkte tierleid vermeidet sowie zur geringeren co2-produktion beiträgt, sondern zugleich an zahlreichen theken+regalen im überfüllten supermarkt vorbeigehen kann. es gibt das leben ohne zucker+weißmehl, den stoffen, die mittlerweile die gesättigten fettsäuren von platz 1 der risikoreichsten krankheitsfördernden stoffe verdrängt haben, bis hin zur orthorexie.
maß_voll
1 esstörung kann im grunde nie ganz geheilt werden, es gibt nur 1 leben mit essen. selbst die suchtmedizin im bereich harm-reduction hat sich neben der lange zeit einzig vorstellbaren lösung der abstinenz etabliert, welche im sinne des alten schwarz-weiß-denkens die köpfe+meinungen spaltet. es gibt 1 leben mit alledem, es gibt 1 leben mit maß. jetzt muss ich nur noch die emotionen in den griff kriegen dann …
zweidrei seiten von ionescos einzelgänger kann ich noch lesen, dann werde ich das buch bis zum ende kaum mehr anfassen. trotzdem kann ich jederzeit betonen, dass ich 2 ganze bücher dabei habe, wenn ich sie stückweise (gelesen=gelesen) auch in fetzen reiße, weil ich kein gramm zu viel tragen mag.
Sie wußte, daß ich nicht wie alle andern, daß ich ein Undankbarer war. Und doch bin ich wie alle andern, wie alle andern zu unserer Zeit, skeptisch, blasiert, verdrießbar und verdrossen, ziellos lebend, so wenig wie möglich arbeitend - weil man nicht anders kann -, genießerisch ein bißchen: Alkohol, ein gutes Essen, um von Zeit zu Zeit der allgemeinen Bitterkeit und Unlust zu entfliehen. Eugène Ionesco, Der Einzelgänger
schau wie schön!
das sammeln von flusswasser hat erstaunlicherweise im klaren durchsichtigen 2l-beutel schwarze spuren hinterlassen. ich frage mich, obs der nächste fehler war, aus türkisem wasser das trinken abzuschöpfen, aber 2 tage später beruhige ich mich: es ist nur schnee+gletscherschmelze + ich bin nicht dran gestorben. es geht 1–2 wochen nicht raus, aber schaden tuts kanns nicht. der sonnenbrand hat den nackenbereich erreicht, was für das rucksacktragen etwas hinderlich, aber da es so kalt ist, muss ich voll eingepackt losgehen, das schützt etwas.
die bilder vom zelt im „sonnenaufgang“ sind das bezauberndste der gesamten reise, jedoch 1 trugbild wie kein anderes: weils nur schön von außen, auszuhalten ists aber kaum: wenns nicht zu kalt, ists zu windig, zu viele mücken oder irgendwas anderes. dennoch könnte ich die bilder der zeltfirma vermutlich verkaufen. vollkommen eingemummt ist der rucksack auch gar nicht mehr so schwer wie gestern + obwohl ich am nächsten meditationsplatz auch wieder vorbeigehen muss, natürlich nicht ohne 1 tolles foto gemacht zu haben, bin ich guter dinge + gelöst: die anderen in den zelten schlafen noch, ich bin allein unterwegs.
auf weiter flur
über nacht ist 1 heftiger wind aufgekommen, der die kälte mit sich gebracht hat + ich bin mir nicht sicher, ob er die richtung geändert hat oder ich einfach nicht richtig erkannt habe, woher er weht – mein zelt konnte zum 1. mal beweisen, wie sturmtauglich es ist.
heute gehts übern tjäktja-pass, 1 der höchsten stellen + ich erwarte schnee, zumindest noch liegenden schnee, aber schon aufm weg dorthin rückt die welt, wie ich sie kenne, 1 stück weiter weg, die berge linksrechts vom alisvággi rahmen mich ein + wenn nicht ab+an 1 zelt oder 1 rucksack auftauchen würde, käme ich mir etwas verloren vor.
rudolf
1 einzelnes rentier bringt mich nicht auf den gedanken, dass es 1 versprengtes sein könnte. aber kurz darauf taucht 1 ganze herde auf + ich tue, was ich gelernt habe: ich setze mich, sobald ich sie sehe, hin + esse mein frühstück. 15–20 minuten halte ichs aus, dann wirds mir so kalt, dass ich einpacken muss + ich tue das, was ich gelesen habe: abstand halten.
rentiere fressen sich im sommer ihr gesamtes fett an + sind so scheu, dass sie bei der kleinsten störung den kopf hochreißen + blökend davonlaufen. sie müssen sich ihr revier mit zahlreichen wander*innen teilen + sind zum teil so gestresst, dass sie sich nicht ihr nötiges polster anfuttern können. daher soll man, wenn man unbedingt weiter muss, sie großräumig umgehen, wenns geht, auf keinen fall direkt reinlaufen.
and his gang
ich probiers. links türmt sich der gaskahćohkka, in der mitte fließt der aliseatnu im schatten des ážik: man kann eigentlich nicht abkommen vom weg. aber ich habe das fjäll falsch verstanden. wo kein weg, ist moor. feuchte wiese. matsch. es dauert nicht lang, da stehe ich mitten im eiskalten wasser + kein stein/weg/trockenstück ist mehr erreichbar. ich versuche noch ein wenig, die richtung beizubehalten, rund um die rentiere, da sehe ich 1 wanderer direkt auf die gruppe zulaufen, immer schön weiter aufm wanderweg bleibend.
ich komme mir etwas dumm vor, so 1 aufriss zu machen + bin gleichzeitig genervt von den menschen, die einfach ihres weges gehen. on the other hand: jetzt kann ich auch wieder zurück aufn weg, weil jetzt ists schon wurscht, die rentiere verstreuen sich aufgeregt + viele laufen gerade dorthin, wo ich versucht habe, sie zu umrunden. am nächsten hügel sehe ich, dass es der tätowierte wanderer ist, der wieder wie ich frühmorgens losgelaufen ist, er musste jetzt doch anhalten + die tiere vorbeilassen + nutzt die gelegenheit für 1 trinkpause. ich grüße + gehe langsam vorbei.
überholspur
ab jetzt hab ich wieder jemanden im nacken. den halben berg hoch hechte ich mit ungewohnter geschwindigkeit, die bäche behände überspringend mit meinen wasserdichten schuhen. gestern an der 1. furt hatten wir uns schon wiedergetroffen aufm weg + als ich mitten im fluss stand, wo scheinbar der weg von steinzustein abrupt zu ende war, sprach ich ihn an, indem ich lachte: what now? ringsum waren 2–3 wander*innen auf verschiedenen fährten unterwegs + mussten alle am ende aufgeben + mitten durchs knöcheltiefe wasser watschen, in der hoffnung, die strömung reißt eine*n nicht mit. er hat mich wohl aber nicht gehört oder verstanden, sondern sprang ohne stöcke mit seinen turnschuhen seines wegs. jede*r nach seiner fasson.
die schwedischen flüsse sind unberechenbar. man glaubt, sie seien nicht tief, überall zeigen steininseln, dass früher der pegel viel höher stand, da plötzlich tritt man in 1 mulde. man rettet sich mit 1 sprung ans ufer, ohne zu merken, dass man doch nur 1 insel erreicht hat, gleich gehts weiter + hinter der insel sinkt der fluss tief + rauscht mit hoher geschwindigkeit der see entgegen.
angrep+försvar (angriff+verteidigung)
kurz vorm steilen anstieg zur tjäktja-hütte scheine ich das revier 1 vogels betreten zu haben, der nicht gewillt ist, sich kampflos dem feind zu ergeben. erst lache ich noch, als er schreiend angeflogen kommt, dann muss ich mich glatt ducken, damit mir der schreihals nicht ins haar fährt. es fehlt mir etwas, den vogel nicht beim namen nennen zu können, vielleicht ists 1 möwe, 1 fjällabb, aber ich weiß zu wenig über pflanzen+tiere, um auf die schnelle herauszukriegen, womit ichs zu tun habe. 3x greift er an, 3x ducke ich mich weg, 3x erzähl ich mir die geschichte auf schwedisch, aber ich finde keine gelegenheit, sie jemandem zu erzählen. bis zum nächsten gespräch ist zu viel anderes passiert.
ta en liten pausa (mach 1 kleine pause)
kurz vor der tjäktja-hütte mache ich pause, lasse mich überholen + gehe dann, bevor ich das gigantische schneefeld vorm pass überquere, weiter zur hütte, wo ich gegen 1 kleine gebühr die küche nutze + mich aufwärme dort, wo gerade die übernachtungsgäste gegangen + warme geheizte räume hinterlassen haben. 1 feuer brennt noch im ofen + die gasflaschen brodeln mir das wasser für die suppe in windeseile, wies der kocher nie könnte. der stugvärd erklärt mir, wie ich alles benutze, gashahn auf+zu, wasser, wenn mans verbraucht, an der vatten-stelle holen, das abwasser (slask) kommt dagegen in die entsorgungsstelle mit gitter.
ich schenke dem stugvärd das wechselgeld, das er nicht zur hand hat, weil ich mich einfach so freue, dass ich mich schön aufwärmen kann. später kommen er + seine frau + erklären mir die aussicht aufs wetter. bald gäbes regen, aber erst mal solls noch gehen. weil mans an meinem furchtbaren akzent hört, dass ich deutsch bin, fragt sie mich etwas aus ihrem kreuzworträtsel: es geht um 1 sängerin, die den grand prix gewonnen habe vor vielen jahren. ich brauche zweidrei anläufe: sonja, anne, lisa – bis ich den namen nicole finde, der mich sofort an die exfreundin erinnert, die ich lange vergessen, was immer hilfreich auf solchen touren, wo man mit sich + seinen erinnerungen allein ist.
mätt och warm (satt+warm)
so gehe ich aus der stube + beginne den weg übers schneefeld, das tückischer als gedacht, weil die schmelze im gange + man oft einfach statt auf schnee ins leere tritt, schlimmer: ins eiswasser unterm grobporigen weiß. ich plaudere mit 1 schweden, der ganz langsam seines weges geht + in mir die angst entstehen lässt, so käme er niemals an. 2 jogger*innen springen an uns vorbei, der junge hat seine hände in seiner kurzen hose vergraben, weil er keine handschuhe hat. während ich, vielleicht typisch deutsch/bayerisch denke: „ja du depp?!“ (wobei ich insgeheim daran zurückdenke, wie ich einst selbst mir vorstellte, mit leichtem gepäck + joggingschuhen übers fjäll zu tingeln), lerne ich den schwedischen humor in seiner würze kennen, als der schwede die beiden anhält + lächelnd fragt: „aren’t you cold?„
weil ich nichts tippen kann mit der gesamtausrüstung, fange ich an, manche begebenheiten als sprach/tonbandaufnahme mitzunehmen, damit nicht alles in vergessenheit gerät wie der vorfall mitm vogel, die beiden unterkühlten jogger*innen oder das einsinken im schneeschneeschnee. bis ich die lezte steigung des passes passiert habe, nicht ohne 1x das komplette jackenpaket auszuziehen, weils in der plötzlich strahlenden sonne ganz warm wird, sitzen die jogger*innen schon oben auf der rasthütte beim vespern.
und noch weiter
bevor ich den laut wanderführer „überraschend steilen“ abstieg wage, pausiere ich ebenfalls + suche nachm sommerweg, der unter schnee verborgen nicht sichtbar. langsam füllt sich der pass auf beiden seiten + größere wander*innengruppen stapfen munter in den schneewehen bis zum knie einsinkend voran. sie nehmen auf dieser seite alle den winterweg, der wenigstens durch die roten kreuze sichtbar. wie gefährlich das verlassen aufs weiß ist, zeigt sich jedoch spätestens, als die glatte oberfläche plötzlich 1 riss zeigt, der wie 1 gletscherspalte in 1 uneinsehbare tiefe weist.
je höher die temperaturen klettern, je mehr menschen unterwegs, je weiter ich hinunterkomme, desto weniger schnee ist übrig, desto mehr matsch+modder. ich rutsche 1x fast aus + kann mich dank der stöcke halten. aber langsam werde ich müde. eigentlich hätte die etappe schon an der tjäktja-hütte geendet, aber ich hatte ja noch so viel zeit vom tag übrig + war noch nicht viel gegangen, also ging ich weiter, wie ichs mir daheim am schreibtisch sitzend vorgestellt habe. jetzt aber kann ich das gigantische tal gar nicht mehr richtig genießen, sondern versuche die distanz mit der app abzuschätzen: die swedish-mountain-app erlaubt, den weg mitm finger abzufahren, was gleichzeitig in km umgerechnet wird. es wird zur sucht werden wie alles andere.
but yes but no
wie alles, was mir gut tut, aber ungewohnt ist, durchläuft auch die planung, in sälka in der hütte zu übernachten + zu saunieren 1 langen weg des auf+abs, ja+nein, hin+wider. obwohl ich weiß, dass es nach der kälte gut tun wird, in die heiße sauna zu gehen + in 1 warmen bett zu schlafen, gönn ich mir kaum die einfache küche+koje, weil der laden gerammelt voll sein wird mit wander*innen. ich schaffes, die letzten 2–3 stunden bis zur hütte alles so oft durchzukauen, bis ich vor ort schließlich spontan mich selbst überraschend auf schwedisch sage: „har ni ett rum en säng för inatt? (habt ihr 1 zimmer bett für die nacht?)
beim ausgang treffe ich den tätowierten wieder, wir begrüßen uns wie alte bekannte. der stugvärd weist mich ein, es ist gerade noch 1 matratze frei in 1 raum, wo außer 1 pärchen nur noch männer mit ihren söhnen liegen. na egal. ich nutze die frauensauna + lerne neu, wie/wo man sich vorher wäscht: das brodelnde wasser ausm kessel mit kaltem flusswasser mischen.
ich frage die älteren frauen aus der reisegruppe um mich herum, ob ich das richtig mache, weil ich bisschen ins gespräch kommen will, aber sie sind sich selber unsicher. früher habe man das heiße wasser ausm kamin in der bastu (sauna) selber geholt, jetzt gäbe es hier diesen kessel: väldigt modern! (sehr modern!) 1 sieht gar nichts ohne brille, ich habe die kontaktlinsen auch raus + wir fragen uns, wo jetzt das abwasser hinkäme, bevor wir beschließen, es aufn boden zu schütten + über die dunkle brühe + die smutsiga fötterna (schmutzigen füße) lachen, die in den stiefeln ihren teil dreck abbekommen haben.
während wir uns bei 90 grad durchheizen lassen, erzählen sie, dass sie auf 1 rundtour seien, heute hier, morgen zurück, nur kleines gepäck. ach ja. nachdem ich das wasser wie sichs gehört aufgefüllt habe, koche ich mir suppe + esse schokolade, trinke 1 bier ausm shop + lege mich früh hin zum lesen. überall kramts+kruschts, schwitzts+müffelts, flüsterts+lachts.
oh what a night
weil ich mich so früh hingelegt habe, muss ich 2–3 mal aufstehen, auch mitten in der nacht, wegen des biers + weil ich nicht schlafen kann mit der schwachen halbvollen blase aus angst, wie als kind in nassen laken aufzuwachen, was aber seit meiner jugend nur noch 1x im vollrausch passiert ist. trotzdem klettere ich ausm oberen bett herunter, wo ich gar nicht genau weiß, wie ich wieder hochkommen soll, eigentlich bin ich zu alt für sowas. aber der papa der beiden söhne unten liegt auch oben, also hab ich mich nicht so + lese noch ein wenig in meinem stigmabuch in der hoffnung, die nacht möge möglichst im schlaf an mir vorübergehen.
- zumindest hab ich das so lange zeit angenommen, bis ichs jetzt mit der cholesterinbremsernährung innerhalb von 3 monaten geschafft habe, den gamma-gt wert um mehr als die hälfte auf 35 zu senken, was ich dank meines detaillierten aufzeichnungswahns seit dem jahr 2005 mit damals 25,5 (!) nicht mehr hatte! (die 36–37 aus der laufzeit um 2020 lasse ich trotz der natürlichen schwankungen jetzt mal außen vor, um die grandiose verbesserung noch zu steigern.) was schließlich bedeutet: die erzählung über meine leber, die an den hiv-medikamenten leidet, ist 1 mär bis 1 mythos, der durch meine schlechten ernährungsgewohnheiten verursacht + nun ad acta gelegt werden kann. (mal schauen, wies in 3 monaten aussieht …) ↩︎
- auch hier hätte ich mal lust seit der lektüre von daniel schreibers nüchtern mal auszuprobieren, wies mittlerweile wäre, wenn ich mal (wieder) alles wegließe, aber zu viel abstinenz/askese führt bei mir oft zu unkontrollierbaren attacken. mal schauen. schön ists doch, wenns immer noch was zu erreichen gibt. ↩︎