3 weitere runden rund um bonn
3 weitere runden rund um bonn
zwischen rhön+ramersdorf am rhein entlang
2023/09
mit dem rhein
was bleibt:
- die erinnerung an die 3 letzten runden, wo wir noch liefen wie der wind oder zumindest überhaupt
- die erinnerung an bad godesberg + die lesung mit preisverleihung, wo der verleger noch präsent + der alte bekannte, der zu mir oder zu dem ich den kontakt abgebrochen hatte, 1 „versehentliche“ sms schickte + die frage, ob 1x sex unter n=n (u=u) + 1 publikumspreis all das aufwiegen = besänftigen kann, was ich all die jahre aufgrund 1 verheerenden verstrickung von individueller disposition (hochsensibel, gescheit, ängstlich) + sozialisiation (der vater, die wirtschaft, die anderen kinder)
versäumtausgelassen + die antwort heute: ja: ich bin durch mit dem buchstaben b (bedeutung-bestätigung+bedürfnis-befriedigung) ((klara, was willst du denn noch gedruEckt werden, ich hab doch alles schon durch!?)) - die durch die rückkehr zur haptik in taschenbuchform wiederaufgenommene lektüre des erschöpften selbst von ehrenberg + die fotos zur markierung der wichtigen stellen in digitaler form zum 2. mal, nachdem wir das digitale dokument schon bis s. 50 gekürzt hatten + keine klebezettel dabei, um es auf später zu schieben, jetzt also alles nochmal von vorne
- die fachwerkhäuser von niederdollendorf bei oberdollendorf + der grünweiße fähnchenbehang zur kirmes der örtlichen st. sebastianus junggesellenbruderschaft von 1672 mit der wahl des 137. königspaares
- das seminar von do-so zu depression, angststörung, psychosen + sucht, das mich nicht so sehr triggert, wie befürchtet, sondern mir sogar – auch wenns komisch klingt – spaß macht + nur beim erklärfilm zur ersthilfe bei psychotischer krise der kurze anflug, panikartig den raum verlassen zu müssen, weil aus der innenperspektive der person mit enggezogener handkameraeinstellung im kreis gedreht wird + die momente ab+an zwischendurch, wo ich neben mir stehe + das wiederhole, was ich eben/vorhin/vor 3 tagen gesagt/getan/gezeigt + nichts von dem mitbekomme, was alle anderen gerade tun + die doku zur resilienzforschung am abend
- der morgenspaziergang nach rhöndorf am rhein entlang + die villen zwischen regionalbahn+tram mit aussicht auf den güterverkehr am rhein + die erinnerung an die schifffahrt mit der mutter von köln nach amsterdam, wo wir dick eingepackt auf dem deck in der sonne dem müßiggang fröhnten + ihr geburtstag am letzten tag in aller stille verlief, weil man den geburtstagsgruß vom kapitän mit der halben mannschaft + feuerkerzen+kuchen wohl hätte vorbestellen müssen wie der tisch neben uns + das ewig schlechte gewissen, da was
ausgelassenversäumt zu haben - die ungestörten reiher inmitten der rheinauen, die nicht wie die brandenburger kanalreiher vor allen an den schmalen wegen vorbeikommenden flüchten müssen + die drachenburg aufm drachenfels, die trotz 2 std. mittagspause niemand erreicht
- der abendspaziergang mit dem seltenen sonnenuntergang nach ramersdorf bis in die dunkelheit hinein, weil uns der gang nach oberkassel nichtssagend erschien gegenüber dem reim von „rhön- nach ramersdorf“ + der pochende fuß mit dem nun diagnostizierten bone bruise = knochen(marks)ödem, das mir die orthopädin als „gute nachricht“ verkauft, weils nicht die befürchtete marschfraktur, + daher mit viel hoff+schonung in den nächsten monaten bis jahren von selbst ausheilen wird, so lange ich joggen, springen + zweikämpfe vermeide
- die fahrt nach bonn zum fitnessstudio, wo ich weder karte noch handtuch dabei, weshalb ich schließlich statt entspannt in der sauna zu sitzen nach ramersdorf gehe, um den teufelskreis 1 erneutes mal zu schließen, der sich mit jedem tag immer wieder frisch auftut + die neuverliebte entdeckung von alison bechdel, von deren (damals nicht ernstgemeintem) bechdel-test ich schon gehört hatte, aber nicht glauben kann, dass sie 17 jahre älter sein soll als ich
- die aufgehängten regenschirme in bonn zur erinnerung an den beginn des olafledens in trondheim + das gefühl, dass regenbogenschirme allein das gemüt nicht in die stimmung versetzen können, die ich morgens beim aufbruch zum 1. (oder 2.) wandertag im spätsommerlichen sonnenaufgang in norwegen mit ziel schweden verspürt
- das lied „es war in königswinter, nicht davor + nicht dahinter“ (warnung vor dem link), das der kollege zur aufmunterung zwischendurch einspielt, weil wir auch karnevalsaffine kolleg*innen aus köln dabei haben + die erinnerung an den wirt aus brandenburg, der mir zum frühstück das video von der oberpfälzer altneihauser feierwehrkapell’n, die mit dem klassischen franken/bayern-grenzkonflikt jährlich auf der fränkischen veitshöchheimer fastnacht auftritt, vorspielt (vorsicht vor dem link), was ich vehement bestreite, zu kennen, geschweige denn zugeben würde, jemals davon gehört zu haben (wie ich heute beschwören würde, es kein 2. oder 3. mal angeschaut zu haben)
- die frühere rückfahrt aufgrund des zugausfalls + die unruhe, den zug mit dem sparticket nicht zu erreichen, weil wir aus spargründen das deutschlandticket bis köln verwenden, wodurch keine absicherung für 1 nicht erreichen des in köln startenden ices gegeben ist, was sich erübrigt, als wir in köln erfahren, dass der zug wegen verspäteter bereitstellung 1/2 stunde verspätung hat, die sich laut ankündigung nach einchecken um unbekannte zeit wegen der bekannten baustelle zwischen köln+düdo erweitern soll, was sie durch 1 notarzteinsatz auf der strecke, die durch auslassen einiger bahnhöfe + einbau von ersatzhaltestellen auf über 1 std. tut, weshalb der zugführer 100 km vor berlin auf freier strecke durchs havelländische luch den zug auf fast 250 km/h beschleunigt, um die ankunftszeit laut schaffner auf 58 min. zu drücken, wodurch der erstattunganspruch erlischt, was ich mit 1 foto exakt 1 stunde nach geplanter ankunftszeit pedantisch widerlegen werde
- die frau am bahnhof, die ihren freund anruft, um ihm zu sagen, dass sie wegen der verspätung des zuges hier sitzt + ihn fragt „was machst du so?“ + die erinnerung an die kontrollanrufe der exfreundin, die vorgab, aus interesse + freude sich nach einem zu erkundigen, aber herauszufinden wollte, wo ich war + was ich tat (ganz ohne grund naturgemäß) + der sonnenuntergang im zug
- die alte marathontasche, die wir zur eigenen überraschung ausgerechnet an dem wochenende mitgenommen haben, wo es dem sicherheitsdienst gelingt, 1 störung des gerade stattfindenden marathons in berlin durch die letzte generation zu „vereiteln“ (was später, weil konservative medien die polizeisprache aufgreifen, mit „verhindern“ ersetzt wird) + eliud kipchoge, dessen werbung am bahnhof friedrichstraße „patience gets you there faster“ von vorbeirennenden umsteiger*innen schnell übersehen werden konnte, zum 5. mal in berlin gewinnt
- der kritisch-bedrückte blick, den ich bei längerem stillstarren auf den bildschirm bekomme, wo sich die untere gegen die obere lippe drückt, das kinn sich spiegelbildlich zur stirn runzelt + der zunehmend hängende haarige hautlappen unterm kiefer sich den begriff doppelkinn verdient, während ich teresa bücker im gespräch mit hartmut rosa, der neulich sogar im schwedischen philosophie-podcast filosofiska rummet besprochen wurde, bei der sternstunde philosophie sehe, wodurch mir barbara bleisch zum 1. mal ganz sympathisch wird (welches rot bevorzugen Sie?)
- die nicht vorhandene togoodtogo tüte beim db shop + das geplänkel mit den verkäufern, die die chefin zu so später stunde nicht mehr erreichen, um die tüte zu stornieren, woraufhin ich grummelnd den laden verlasse (darauf warte ich nicht), aber später feststelle, dass ich selbst 1 erstattung beantragen kann + nie wieder dort hingehen muss + die frage, wie viele nogoareas ich im laufe des lebens noch anheimsen werde + ob die alten sich irgendwann auflösen