fürstenwalde (spree) – hubertushöhe

fürstenwalde (spree) – hubertushöhe, 29 km

2025/05

mit der spree, 66-seen-weg, gedenkstätte arbeitslager bad saarow kz sachsenhausen, neubaubunker fuchsbau, aussichtsturm rauener berge, mundloch des saarower simon-stollens (braunkohlebergbau) scharmützelsee, großer storkower see, schloss hubertushöhe (doch nicht gesehen)

was bleibt:

  • die lektüre der wanderungen durch die mark brandenburg von fontane (jetzt sind wir wohl alt genug?) + beim abchecken der strecke die fehlende erinnerung an den (fontane nicht bekannten) aussichtsturm in den rauener bergen: weil wir nicht dort waren + beim nachlesen 1 der ersten touren ungläubig das zickige mädchen auf seinem marathontraining begleiten: waren wir das + wieso waren wir so schlecht drauf?
  • das neuplanen des weges, um möglichst wenig stellen doppelt zu laufen, aber nun mit aussichtsturm + (nochmal?) markgrafentisch + markgrafensteine – wir werden uns nicht davor schützen können, wieder so blind 1 markierung nachzulaufen, aber besser würden wirs wissen
  • der zug am freitag wieder anders als am wochenende + jetzt vor dem streik (könnt ihr die manager*innengehälter nicht einfach kürzen + den mindestlohn anheben über tarif?) + voller fleiß+schweiß
  • das gefühl von verlust, weil wir 3x umgeplant wegen der ferse + schlaf + nun erst den 2. zug nach fürstenwalde nehmen, wo wir um 5:19 uhr ankommen, wo schon die sonne hoch oben aufgegangen + alles ungewöhnlich hell für den anfang der tour + wir ihren rise nicht mitbekommen haben: jeder zählt
  • die farbe der bilder, die mit sonne noch leuchtender + was ist das nur für 1 verstärker, den wir nicht ausgeschaltet bekommen, es würde auch so reichen (nachbearbeitung sowieso – ob wir einst darauf verzichten können, jetzt wo die fotos 1 so großen stellenwert bekommen haben im leben?)
  • das feststellen, dass der basislauf 39 min bei 8 km/h gar nicht zu schaffen ist + besser, wir gehen, müssen eh gleich die „berge“ hinauf an den bunkern vorbei, wo das heizhaus die nr. 117 bekommen hat + wir wollten doch die zahlen aus dem leben streichen – aber 1 halt ist halt 1 halt
  • die zahlreichen markierungspunkte des 66-seen-wegs + die frage, wie wir sie damals nicht sehen konnten + der wind, der kräftig weht seit tagen + uns 1 hoch beschert, während woanders die störche ertrinken: wieso?
  • die der zitternde amsel star vogel vor dem aussichtsturm, der dem wir nicht helfen können + der eintritt 1 €, wobei wir genau wissen, dass wir kein kleingeld mitgenommen, seit wir jemandem den inhalt der börse in der ubahn in den becher geschüttet + die freude, als wir das 2 € wechselstück sehen, das wir erhalten, als wir unser richtiges alkohlhaltiges + das alkohlfreie bier des kollegen bezahlt mit dem schlechten gewissen, nicht noch mehr trinkgeld gegeben zu haben: jetzt haben wir nur noch für den moment die aufregung, ob der automat auch das mehrgeld schluckt, was er tut, + ob er die tür öffnet, was er tut, + ob er das restgeld zurückgibt, was er nicht tut, aber hauptsache drin + rauf, wo wir das selfie für die nichte zum geburstag schießen können, wie wirs geplant: so ergibt alles 1 sinn
  • der herpes, der sich plötzlich wie aus dem nichts auf der lippe ausbreitet, nachdem wir das verschwundende blistex in 1 vergessenen seitentasche wiedergefunden + aufgetragen haben + das wissen, dass all der stress nun das immunsystem ramponiert, was den herpes freut + das kurze abchecken, ob wir in den nächsten 10 tagen was wichtiges vor, wo wir 1 schönen mund zu bräuchten + das erleichterte aufschnaufen: ne! wurscht
  • die wahnsinnssonnenbrille, die wir geklaut gefunden, deren gläser sich je nach sonneneinstrahlung nahtlos hell+dunkel verfärben, wodurch wir durch jeden wald mit aufblitzenden lichtungen ohne hantieren kommen: wir wüssten gar nicht, wies ist, weil wir hätten uns das nie gekauft (sieht auch recht affig aus, aber: wurscht)
  • der begriff „smofte“ am turm unter „nice“ + der steinerne tisch, wo sie fontane zitieren, der sich vom kutscher die namen der umgebenden gebiete, die damals noch von dort aus zu sehen waren, nennen ließ: sauen + schweinebraten + das feststellen, dass sie beim zitat das auslassen, was er eigentlich sagt:
"Der Wagenplatz, auf dem ich saß, war höher als das Steinmobiliar und gönnte mir einen freieren Umblick. Alles in der Welt aber hat sein Gesetz, und wer auf der »Schönen Aussicht« ist, hat nun mal die Pflicht, sich auf den Steintisch zu stellen, um von ihm aus und nur von ihm aus die Landschaft zu mustern. Und so tat ich denn wie mir geboten und genoß auch von diesem niedrigen Standpunkt aus, eines immer noch entzückenden Rundblicks, ein weitgespanntes Panorama. Die Dürftigkeiten verschwanden, alles Hübsche drängte sich zusammen und nach Westen hin traten die Türme Berlins aus einem Nebelschleier hervor."
Theodor Fontane: Rauen und die Markgrafensteine. Eine Osterfahrt in das Land Beeskow-Storkow. Spreenland. Wanderungen durch die Mark Brandenburg. 
  • + weil die aussicht gar so wundervoll, haben sie den aussichtsturm gebaut, der jetzt 1_tritt kostet
  • die 3 schritte, die wir immer ansetzen zum laufen, bis wirs aufgeben + keine lust auf grüßen alter weißer männer, aber den hinter ihnen laufenden frauen sage ich hallo
  • der fontanepark in bad saarow mit literaturpfad + wie lustig das rostige kunststückmännchen mit seinem säckchen über der schulter herumspaziert, während der richtige fontane doch immer hoch oben aufm bock saß + nur mal kurz für 1 sprung 1 stück zu fuß machte, woraufhin er sich gleich wieder von kindern überschiffen ließ, die er fragt, ob sie auch schwimmen könnten: ne, woraufhin er später schwadroniert, dass die armut doch wenigstens zu was gut sei, weil sie der motor sei, der was vorwärtsbringe: hut ab, theo, hut ab!
"moral ist gut, erbschaft ist besser" (ders., literaturpfad)
  • die beginnenden anlegestellen mit yachtclub + privatstrand + verbaute uferketten, gesperrte öffentliche wege (auch ohne brücke kommen wir drüber!) + der fahrradfahrer, der uns überholt, vorausfährt, anhält, was aufklaubt, während wir ihn überholen, verloren geht auf dem weg
  • nach dem frühstück oben aufm turm der rest der brotzeit am see: über die unterschiede zwischen gehen+laufen
laufengehen
nur nicht zu warm anziehen, sonst schwitzen wir so: die jacke steckt meistens im rucksacknur nicht zu kalt anziehen, sonst frieren wir so: die jacke tragen wir meistens am körper
kleiner rucksack mit wechselkleidung + akku + erste hilfe + verpflegung + geldgroßer rucksack mit wechselkleidung + akku + erste hilfe + verpflegung + geld
wir grüßen die leute im vorbei mit handwink+wischbewegung (oder gar nicht)wir grüßen die leute im begegnen mit nicken + moin + hallo (oder gar nicht)
wir essen nur wenig, leicht verdaulich, möglichst flüssig, + füllen später gut auf: großer hungerwir essen sehr viel, alles verdaulich, möglichst kernig, + füllen später noch auf: großer hunger
wir gehen bergaufwir laufen bergab
  • der fortgesetzte neubau rundherum am eigentum trotz steigender kosten + der name der immobilienfirma supermann 3005 vv
  • die pinken toitoihäuschen vor grüner kulisse am strand der ruinen + wenn ihr wissen wollt, wies aussieht, wo russland einst war, fahrt nach brandenburg
  • die beiden statuen: die schlanke schlangenfrau vor der villa mit gereckten armen zum himmel + die dicke göttin, die ihre scham bedeckt vorm ferienresort: beide hintern zur see gestreckt
  • die kaputten pflastergehstraßen entlang der verbauten uferzonen mit den büscheln voll buschiger birkenpollen + hier geht eh keiner mit schuhen ohne „diamonds on the soles of her shoes
  • der riesige campingplatz + die menschen vor ihren wohnwägen direkt am zaun + das gefühl, man laufe ihnen durchs wohnzimmer + störe die privatsphäre
  • die werbung der podologischen praxis von katja + wir müssen jetzt aber wirklich endlich was unternehmen!
  • die abkürzung durch die baustelle, um den zug noch zu erreichen + der podcast über gender bei primaten + bonobos sind bi
  • die badestelle, die mir die uhr auf der karte anzeigt (danke!) + das gefühl: anbaden sei drin: huschala! gescheid koid! der krasse hormonschub beim unter+ wieder auftauchen + das schnelle verschwinden danach
  • das schloss hubertushöhe, das wir auslassen, weil wir feststellen, dass der zug um 13:05 uhr ganze 2:41 std. dauern würde + der 10 min vorher nur 1:50 uhr, was sich als relativ herausstellt, als wir in niederlehme stehen bleiben + nicht wissen, wanns weitergeht + die frau, die sich furchtbar aufregt + sofort jemanden anruft, wo wir noch gar nicht wissen, was sache ist, + wie ich merke, dass ich ebenfalls den stress, wenn er mich überfällt, sofort ab+weiterlenken muss auf 1 andere person + wie stressig sich das gerade anfühlt + wie ich das ändern möchte
  • das ankommen in königs-wusterhausen, wo der re2 einfahren sollen, was er nicht tut, weshalb wir in die s46 steigen, die schönweide endet wegen baustelle + nicht in den ersatzbus oder den fex oder die rb32 steigen, weil wir im edekacenter 1 feiertagstogoodtogobag bestellt haben, wo wir gleich noch einkaufen + sich herausstellt, dass die tüte voller himbeermarzipaneier + hasen+küken-vollmilchschokolade ist: wir sind selber schuld, wenn uns selbst die sackkleider bald nicht mehr passen + das krass ehrliche buch von monchi: I feel you
  • das einsteigen in den überfüllten fex in der 3. tür, wo noch 1 lücke, die die servicekraft uns freigehalten hat (danke!), das warten auf den bus, der überfüllt, das gehen zur haltestelle, wo uns 1 beleibte frau fragt, ob wir schon lange warten, sie müsse nur 1 station, sei aber schon lange unterwegs + in 4 minuten laufe sie das nicht: me too! aber gerade sind 2 busse hintereinander weg + ich trau der anzeige nicht mehr + gehe nach hause die 2 stationen + kein bus fährt mehr an mir vorbei
  • das nachdenken über autismus, ad(h)s + hochsensibilität: morgen bleib ich daheim, bearbeite bilder, schreibe am blog, ergänze meine listen, höre meine podcasts, lese meine lektüre + vielleicht, wenn ichs schaffe, hol ich mir 10 l erde + 1 krauttopf für meine balkon + 1 eis für meinen bauch
  • ich will den stress nicht mehr schlucken + wieder auskotzen. ich will, dass der stress mir keinen stress mehr macht, sondern an mir (dicke alte hohe tiefverwurzelte buche) wie der wind vorbeistreicht
https://www.kaschpar.de/2023/06/23/reiz-mich-nicht/
https://www.kaschpar.de/2023/06/26/der-kleine-strich-zwischen-abriss-abbiss/
https://www.kaschpar.de/2023/06/24/treppentraining-erledigt/
https://www.kaschpar.de/2023/06/27/driveaway-in-my-neighbourwood/
https://www.kaschpar.de/2023/06/25/was-fontane-nicht-sah-gallery/
https://www.kaschpar.de/2023/06/28/i-dont-think-so/

1 essstörung hat 1000 gesichter – bis du dich umsiehst + sie erkennst, hat sie dich 3x gerufen + wieder getäuscht: it’s me – didn’t you know?