bad freienwalde – altranft

bad freienwalde – altranft, 27,6 km

2023/01

mit oderlandweg, turmweg, aussichtsturm bad freienwalde, baase, biesdorfer kehlen, hutelandschaft altranft-sonnenburg

was bleibt:

  • der kopf der kopf der kopf + die keinen menschen
  • die feuerwehrleute am samstag im feuerwehrhaus bei der schulung
  • der verschlossene aussichtsturm, für den wir 1 teil der strecke doppelt gehen
  • die erinnerung an die tour nach bad freienwalde, wo der jäger das wild schoss + das gefühl dazu im vergleich mit dem gefühl auf diesem weg, obs zum weg gehört oder zu uns?
  • das langsame kälterwerden von stunde zu stunde + das denken an die doku über die finnin, die die spitzbergen eismeile schwimmen wollte + ihre beschreibung der kälte in den händen als ständiger schmerz, der eine*n begleitet
  • die frage nach dem letzten sonnenaufgang oder überhaupt sonne + wies wäre, wenn zukünftig ewig 1 grauer schleier über uns hinge, der <smog> nicht mehr wegzuwehen geht
  • das nicht-laufen, was die geplanten 29 km um so länger macht + das auslassen des schlosses in altranft
  • der raubvogel, den wir nicht kennen, + der begriff “rotmilan”, den wir ihm zuordnen wollen, einfach nur, weil unser kopf ihn kennt
  • der meditationspfad rund um die klinik + das schild, das wir uns für die tour ausgesucht: das schweigen brechen + der schrei: 2x ja + 1x juhu!
  • die erinnerung an den unescoweltnaturerbebuchenwald am eder see inmitten der kahlen grauen stämme
  • die umkehrbank von hans keilson, an der er mit seinem birkenau ermordeten vater immer umkehrte, um rechtzeitig zum essen bei seiner in birkenau ermordeten mutter nach hause zu kommen
  • die bilder, die im nachhinein schöner, als unterwegs gedacht
  • der schnee auf den gefallenen baumstämmen, die kalt vom tod
  • die tappen auf der gefrorenen baase + die ungelöste frage, die was für spurensucher*innen wär
  • der höchste baum brandenburgs unter leitung von jörg schönbohm entdeckt entpuppt sich als immigrierte douglasie aus nordamerika
  • der rauchende schornstein der waldschänke, die gerade für den mittagstisch hergerichtet wird
  • der jahrestag, an dem wir die essstörung begruben, aber nicht die zugrundeliegende not
  • die pause in den biesdorfer kehlen, eingerahmt von 2 truppen baumgefällebeseitiger + die 2 jungen auf ihren mopeds, die langsam an uns vorbeifahren im naturschutzgebiet + uns nickend + winkend grüßen, während wir sie tee schlürfend missmutig mustern
  • das kurzfristige denken an 1 zug früher + loslaufen + enden an 1 zaun, das hinfällig werden + wieder weitergehen, das eintauchen in die hutelandschaft + die freude darüber, nicht durchzuhetzen
  • die nachricht über den tumult in upahl, wo wir letzten sommer noch rumgelaufem ohne ahnung oder einblick in die landesüblichen ausländerfeindlichen strukturen
  • die ständige gefahr, dass das, was man tut, immer eingebunden werden muss in 1 größeres ganzes + dass es keinen wert, wenn nicht

“kopf hinein
dann
summt der stein”