zossen – groß köris (fontaneweg f4, e10)

zossen – groß köris, 28 km

2022/11

mit fontaneweg f4, e10, nottekanal, rauerberg (63 m), motzener see, töpchiner see

was bleibt:

  • die schuhe, in denen wir früher liefen: wir tanzen ihnen die sohlen ab + schlafen 1 tag durch
  • der sonntag, der immer so knapp ist mit der erholung nach der tour
  • die 2 thermoskannen kaffee+tee + der schnee übernacht
  • die gefrorenen fließe + das stück blauer himmel überm kanal
  • die 2 verschneiten damen beim einkauf vor der zossener burg
  • der verschneite zossener marktplatz mit den unbeleuchteten sternen + die sonntagsfrühaufsteher*innen mit/ohne hund
  • das morgen:rot am ende der straße
  • der zirkus in der straße der befreiuung + die kamele im offenen zelt
  • der schnee am kanal wie gentle nur auf den bäumen + blättern, die wie erschreckt in ihrem abgetragenen dunkelgrün + gelbbraun eingeforen sind: ists schon wieder so weit?
  • die 1. tasse tee nach 1 stunde
  • der mysteriöse berg im hintergrund, der nach mülldeponie aussieht – our mountains are made of waste
  • die stillgelegten verschneiten bahngleise, immer wieder
  • die auffliegenden aufgescheuchten wildenten, die mit 1 genervten quak wieder ins wasser gleiten hinter mir; der stumme reiher, der 1 weiten bogen schreibt, bis er wieder da ankommt, wo ich ihn aufgestöbert; die beiden kraniche, die mit ihrem schreien auf sich aufmerksam machen, aber ruhig weiter im schneefeld nach letzten körner suchen – ja, was macht ihr denn noch hier?; die beiden schwäne, die die ruhig richtung wechseln, als ich komme; all die katzenpfoten
  • die verfallenen schuppen + höfe – und 1 so schön, als könnte aschenputtel dahinter wohnen
  • die herzen im schnee, die jemand vor mir heute morgen mit schuhen gemalt hat + die erfahrung, dass es erfahrung braucht für den schwung
  • die blauen verwelkten blumen, die sich nicht scharfstellen lassen + der gelbeblumenverteilerkasten mit der erinnerung an die verteilerkunstseiten, die wir gelöscht
  • die rauchenden fabrikschlote am sonntag + das verblasste kago-schild an 1 hausmauer + die erinnerung an die geschichten, die über ihn daheim erzählt wurden
  • die 1. tasse kaffee + aufgetautes (und bei den temperaturen fast wieder eingefrorenes) rosinenbrot von 1 der letzten touren
  • der wald im winter + die windräder dahinter
  • die autobahn vor der bank gegenüber dem vogelbeerbaum, dessen rot im bild je nach sonneneinfall dunkelbordeaux bis neonorange + die wirklichkeit dazwischen
  • die sanften endmoränenhügel + das ewige auf+ab des lebens
  • die fontane-klinik für das „leben neu erleben“ mit werbung auf mehreren kilometern
  • die strandbar mit den winteröffnungszeiten bis 21/22 uhr (open end) + der beginn der tasty um 23 uhr
  • die frau im badeanzug am motzener see + der „kein trinkwasserbrunnen“ neben der läutenden kirche in motzen
  • der sanfte glanz auseinanderziehender winterwolken auf dem oberen töpchiner see hinter kallinchen
  • der radfahrer*, der uns aus dem weg klingelt, weil kopfsteinpflaster kurz nach der frau am wegesrand, die den kopf gegen die rieseneiche lehnt – wir machen es ihr später nach, aber wegen regem verkehr lassen wir nur die hand auf 1 megabaum ruhen
  • das eingefrorene boot am unteren töpchiner see + der schnee auf dem eis auf dem wasser
  • der kleine streckenabschnitt e10 wie die langen wege in schweden – und dazu passend die aufbrechenden wolken – aber schweden kann den himmel besser
  • der mann im auto, der uns überholt + dann langsamer wird + anhält und den kopf aus dem fenster streckt: „soll ich dich 1 stück mitnehmen?“ – und wir gerade umgezogen mit offenem rucksack, die uhr im mund + die handschuhe über die finger stürzend: „nein ich komme schon zurecht“ und die ewige frage, was gewesen wäre, wenn …
  • die erinnerung an das rosa geländer von groß köris + 1 aufkleber + wir finden das bild schon noch + dann mal schauen, ob die erinnerung uns (t)rügt oder trägt
  • der bäcker in groß köritz, der sonntags von 7-11 uhr geöffnet hat, aber es ist viertel nach 12
  • die bahn mit verspätung, die wir beim umsteigen erwischen, weshalb wir 5 min. früher dran sind, als geplant
  • die abgebröckelte reklame „damisch“ im bahnhof friedrichstraße
  • der totensonntag heute + die über 7.000 bilder in der wordpressmediatek

hügel kommt von hygge