luckenwalde – jüterbog
luckenwalde – jüterbog, über die binnenwanderdüne am wurzelberg in der stiftungsfläche jüterbog + kloster zinna, 30,1 km
2022/01
was bleibt
- die 2 kurzfristig/kurzatmig anberaumten resturlaubstaube vor+nach silvester
- die aus der not heraus zusammengewurschtelte tour im fläming – hauptsache 1 übernachtung weit weg irgendwo wo man noch nicht war
- mein hiv-aktivistenfreund manni der an silvester mit 53 jahren stirbt + das neue jahr nicht mehr erleben mag + all die facebookkondolenzen an den kämpfer ders geschafft habe
- die erinnerung an 1 mann den ich nur lächelnd kenne
- das neue jahr + all die verstaubten raketen aus den dunklen kellern der stadt
- die bahnapp die kein ticket buchen will weil fehler
- der verpasste bus
- das gespülte geschirr/die saubere küche/der weggebrachte müll
- der zug später
- der lange weg an den lärmschutzwänden neben den gleisen entlang zum wanderweg wurzelberg
- die aufgehängten autofelgen wie trophäen 1 zum untergang bestimmten welt
- die fortführung des wegs in den heiden so schnurgerade als gäbs kein ende mehr + die frage ob das die vorbereitung schon sei auf die pilgerung
- wieder+wieder die gefahrenschilder der munitionsverseuchten gelände die nun naturschutzgebiet + das nachdenken über männer die auf truppenübungsplätzen mit feuerwaffen spielen
- die beiden powerwalker*innen ohne stöcke vor mir in der ferne die am ende des ausgzeichneten wegs umkehren + mir entgegenschnaufen
- die verlassenen bröckelnden hütten häuser + bunker aus der besatzungs+komradenzeit
- der graue nur leicht auftauende himmel den die kamera komplett aufbläut weil sies sonst nicht aushält wahrscheins
- das bemalte dach aufm aussichtsberg + die wanderdüne in der ferne in aussicht
- die 20 grad temperaturunterschied zu der wanderung 1 woche zuvor + die schichtweise ablegung der merino/thermo/softshellbekleidung
- die gefahrenschilder an den einstürzenden altbauten + die frage ob das jemanden interessiert
- der wanderweg an der düne vorbei + die abzweigung den sand hinauf weil sind ja fußspuren vor mir dort gewesen was soll da passieren wenn 1 wandert über dies land
- die selfies oben auf der düne + das gefühl das man vom weg abweichen muss um glücklich zu werden weil sonst ist alles nur verplant
- der endlose nicht ausgezeichnete weg durchs naturschutzgebiet
- die gesänge die niemand hört – lyssna på dem – hör du mig?
- björklundar överallt därfor björken är alltid det första trädet som kommer till ett nytt område
- die windräder am ende des wegs bevor wir abbiegen
- die suche nach dem brand dessen spuren schon wieder verwachsen sind + das recherchieren + erfahren dass es nicht die letzten waren die wir erinnerten
- der leichte anstieg im tiefen sand + die einzigen 3 spuren die uns entgegenlaufen allezeit
- der anruf der unterkunft dass die heizung ausgefallen + keine übernachtung möglich ist + das lachen als wir am ende überstürzt noch 1 gutes neues jahr wünschen ganz ehrlich gemeint
- die änderung des wegs um kloster zinna noch zu sehen + dann nach hause zu fahren
- die strecke auf schmalen pfaden durch den in weiten gebieten gesperrten wald + die frage was das navi woher weiß
- die verlassenen häuser + umgefallenen betonsperrungen + aufgeschütteten schanzen + die frage ob man das auch als relikt sehen kann als historisches zeugnis + nicht nur als ärgernis
- das berühren der trockenen pflanzen am weg + die frage ob wir 1 trockenstrauß sammeln sollen es aber nicht tun
- der podcast über das hier+jetzt + das ausstellen des podcasts danach
- der neue weg der über den flämingskate führt dessen s wir immer wo anders anhängen weil wir unseren namen lesen wohl überall
- die leeren werbeflächen am weg
- das einwerfen der ibu + das anfangen zu laufen + weitere abschälen der kleidung
- die langen betonstraßen + der ausscherende baum – wann er wohl beschnitten werden wird? (wo will er denn hin?)
- die kirche in grüna nur von ferne durch bleiben auf dem skate + die nicht gackernden hühner
- all die pferde denen wir winken sie schauen nur
- die stille beim kloster zinna obwohl mitten im dorf = es ist das dorf
- der nicht mehr benutzte präsenzpranger
- das wiedersehen mit der nuthe
- das grabsteinunternehmen am dorfende namens gutjahr
- der lauf nach jüterbog ohne zeitdruck + der schwere rucksack nun alles umsonst
- der wasserturm ohne umziehgelegenheit wegen menschen
- der bahnhof jüterbog in der blauen stunde wo die uhr auf kurz nach 12 steht
- der perfekte anschluss nach berlin
- das wissen das man hier wieder zurückkehren wird um den weg fortzusetzen