route 66 – part XIII
Trebbin – Wünsdorf Waldstadt, 29,7 km
2017/08
Großer Gadsdorfer See, Krummer See, Vierter Tiefbau, Wünsdorfer See, Fauler See, Kleiner Wünsdorfer See, Tiefbau 1-3, Faules Luch
Am Weg, aber nicht auf der Strecke: Schumkasee, Heegesee, Schwarzes Luch, Barssee
…
als der weg das letzte mal in trebbin endete, war eigentlich schon abzusehen, wie es weitergehen würde. trotzdem habe ich mich von dem vielen grün auf dem navi rund um den blau markierten weg täuschen lassen und übersehen, dass die ersten 7 kilometer an der straße, 3,5 km davon an der hauptstraße entlangführen würden – für wanderer kein problem, die hüpfen einfach hinter die leitplanke und marschieren durchs unebene böschungsgelände – die kraftsparende läuferin nimmt hier – obwohl sie wieder vergessen hat, nachzusehen, dass 14 km über festen+asphaltierten weg führen – mit ihren trailschuhen auch mal das geteerte pflaster und irritierte autofahrer in kauf, man ist solches ja vom e9 gewöhnt, der streckenweise darauf verzichtet, abwegige wanderwege zu suchen, und die menschen einfach die schön markierten bundesstraßen entlang schickt.
wenn eine tour so anfängt, dann muss es folgendermaßen weitergehen: wo angelgewässer an angelgewässer stößt und männer in grünen gummiganzkörperanzügen sich unter tarnzelten verbergen, vergisst man das fotografieren am wegesrand und schaut, dass man besonders fit und schnell dran vorbeikommt. hat man diesen abschnitt am höllenberg (!) erfolgreich hinter sich gebracht, verflucht man die trailschuhe auf den nächsten schnurgeraden kilometer auf schönen alten betonplatten mit genau der leichten steigung, bei der man aufhört, auf die uhr zu schauen.
spätestens jetzt verfranst man sich ganz tüchtig im wald, weil das navi 1 weg anzeigt, den es in wirklichkeit nicht gibt (siehe baumbild). während man durch die moose stapft und sich fragt, warum man für den marathon hier trainiert oder überhaupt, sich in alten spinnennetzen verfängt und feststellt, dass die schuhe mehr wasser + schlamm vom gestrigen regentage aufsaugen, denn abgeben, gibt der kopfhörerakku auf und das navi schmarrt laut durch den wald hindurch, bei nächster gelegenheit: geradeaus.
wenn man nach sandigem versinken in ausgelaugten böden endlich die tierpension erfolgreich passiert hat, ohne 1 der entzückenden hunde aus seinem käfig zu befreien, erkennt man an den nächsten metern die herannahende zivilisation und gibt sich nochmal 1 letzten ruck, noch 5 km, das wär doch gelacht, natürlich laufen wir ins ziel.
fazit:
- wenn du es über den punkt hinaus geschafft hast, an dem du dich immer wieder fragst: warum du das tust, und mitten auf der strecke (bekannterweise bei km 21-27) wieder bei ebendieser frage angekommen bist, hilft es nichts, wenn du langsamer wirst und (in dich) gehst, so kommst du nie an.
- nimm dir zeit, das streckenprofil vor tourbeginn zu prüfen, und mache die wahl der ausrüstung davon abhängig
- auch wenn der rucksack 10 liter plus wasser fasst: du musst nicht alles vollpacken.
emp_fehlung:
- fangen Sie nicht in trebbin an
- falls Sie dort vorbeikommen: nehmen Sie sich 1 wagen, die meisten Streckenabschnitte lassen sich auch mit dem PKW befahren
- nehmen Sie 1 angel mit, falls Sie sich zum jagdvolk zählen
- hören Sie nicht auf mich, machen Sie sich 1 schöne zeit! laufen ist toll, wandern ist schön, alles prima + wunderbar, die sonne scheint, das leben glänzt – ansonsten schieben Sies auf die hormone.
und wenn Sie an dieser stelle des textes noch weiterlesen: herzlichen glückwünsch, Sie haben es zum highlight der tour geschafft, das sollte am ende strahlen (auch die sonne ging während der 5 stunden auf (und auf dem 2 std. heimweg fast wieder unter)) und nicht in dem wüsten_sand dort oben versinken: machen Sie auch mal 1 abstecher und bleiben Sie nicht beharrlich am weg: sehen Sie sich mal um: nur so entdecken Sie was, womit Sie nicht gerechnet haben. haben Sie 1 freude!
herzlich grüßt + 1 schönen sonntag wünscht: k.