macht es sinn,

liebe hannah arendt, auf 1 lottogewinn zu warten, während das leben tatenlos  vorbeistreicht und die träume dahinschmelzen?

„Im Modus des Herstellens zu handeln, bzw. in der Form eines Kalküls mit Konsequenzen zu denken, heißt, das Unerwartete und damit das Ereignis selbst auszuschalten, da es ja unvernünftig bzw. irrational wäre, sich auf das einzurichten, was nicht mehr ist als ein „unendlich Unwahrscheinliches“. Da aber, jedenfalls auf dem Gebiet menschlicher Angelegenheit, das Ereignis die eigentliche Konsistenz der Wirklichkeit und darüber hinaus sogar das Wirklichwerden eines Wirklichen konstituiert, ist es höchst unrealistisch, geerade mit ihm nicht zu rechnen, d.h. nicht darauf gefasst zu sein, dass sich etwas erignen wird, was kein Kalkül vorausgesehen hat.“ (H.A. aus: Vita activa)

hm. ja gut also: muss ich dann zur berechnung der sinnhaftigkeit noch die wahrscheinlichkeit einbeziehen, zu der das ereignis statistisch eintrifft?

1:139.838.160. Quelle: lottozahlen.de

und dann noch aufrechnen die anzahl meiner tipps mit auf die wöchentlichen ziehungen?

achso.

ja da hab ich wohl was falsch verstanden. menschliche angelegenheiten also.

hm.

macht es sinn, liebe hannah arendt, darauf zu warten, dass mir jemand einfach geld schenkt, nur weil ich da bin, während das leben tatenlos  vorbeistreicht und die träume dahinschmelzen?

ja, schon gut.

ich habe schon kapiert.

weiterschreiben, einfach weiterschreiben.

und nicht so viel nachdenken über sinn + geld + so.

(wenn armut laut statistik krank macht, was macht dann die sinnlosigkeit? reich?)