buh

an den mann mit dem wirren haar, dem weißen fleckigen hemd in der hose und dem großen hund an der leine, der gerade auf dem mehringdamm an 1 gruppe schwarzgekleiderter gestalten vorbeiging und dabei „buh!“ gerufen hat:

je nachdem, was Sie mit diesem „buh!“ erreichen wollten –

  • die leute erschrecken (wie das gespenst hui buh)
  • den leuten ihre missbilligung zur kenntnis geben (wie die menschen im stadion, die „buh!“ rufen, wenn der schiedsrichter schiedsrichtiger wieder was falsch gemacht hat, aus ihrer (vereins-)perspektive (schiri buh)), wobei sich die missbilligung auf
    – die art der menschen, den gehweg zu blockieren und hindernis abzugeben
    – die art der menschen, Ihnen verwunderte, abstruse, beleidigende Blicke zuzuwerfen
    – die tatsache der existenz der menschen auf der straße der welt im universum an sich beziehen könnte
  • den leuten ihre anstrengung als spaziergänger mit 1 wirklich an sich sehr athletischen, robusten, an der leine ziehenden hund an der seite, der ihn alle aufmerksamkeit und luft kostet, wobei in diesem falle Ihr ausruf missverstanden worden wäre und aus einem „puh!“ 1 fränkisch konsontantendrückendes „buh!“ gemacht hätte (mini puh)

wie gesagt: was auch immer Sie damit erreichen wollten: meiner ansicht nach ist es Ihnen gelungen: die trauergäste, die vor dem friedhof auf die beerdigung ihres verwandten gewartet haben, haben sie den aufgerissenen augenlidern, dem phlegmatischen kopfschütteln und den zu boden klappenden kiefern nach zu urteilen sowohl errschreckt, als auch überrascht und zu guter letzt womöglich auch noch: beeindruckt.

im übrigen: auch mich haben sie damit geködert: ich nehm das mit auf in die reihe der mehr als die anderen wissenden, die berlins straßen wild gestikulierend auf+ablaufen mit zahlreichen handgemachten welt+verschwörungstheorien im gepäck, rufend+schreiend aaahhh + ooohh + ja, auch jetzt, buh! und, vor allem, ach, das vor allem: ach ach. herrje. seufz.

danke. und 1 schönen tag noch.